Ölpreise geben erneut deutlich nach
New York / London – Die Ölpreise haben am Mittwoch an ihre Vortagsverluste angeknüpft. Am Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 96,59 US-Dollar. Das waren 2,72 Dollar weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,06 Dollar auf 90,58 Dollar.
Konjunktursorgen lasteten auf den Ölpreisen. Die Erwartung weiter deutlich steigender Leitzinsen in wichtigen Volkswirtschaften dämpft die Wachstumsaussichten. So stiegen im August in der Eurozone die Verbraucherpreise zum Vorjahresmonat um 9,1 Prozent. Das ist die höchste Rate seit der Einführung des Euro als Buchgeld. Daher wird mittlerweile wird in der Eurozone im September eine Leitzinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte nicht mehr ausgeschlossen. Eine schwächere Konjunktur dürfte auch die Nachfrage nach Rohöl dämpfen.
Zudem lastet die Aussicht auf zusätzliches Rohöl aus dem Iran auf den Preisen. Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell hat sich zuversichtlich gezeigt, dass die Verhandlungen über eine Wiederherstellung des Atomabkommens mit dem Iran bald erfolgreich abgeschlossen werden können. Er habe sowohl vom Iran als auch von den USA Reaktionen auf seinen Kompromissvorschlag für einen Abkommenstext erhalten, sagte er am Mittwoch am Rand eines EU-Aussenministertreffens in Prag. Sollte es zu einer Einigung kommen, dann könnten die Sanktionen aufgehoben werden, die auch den Ölsektor betreffen. (awp/mc/ps)