IWF-Chefin Georgiewa: Inflation ist Steuer für Einkommensschwache
Washington – IWF-Chefin Kristalina Georgiewa hat vor den Gefahren einer anhaltend hohen Inflation gewarnt. «Ich bin davon überzeugt, dass wir, wenn wir die Preisstabilität nicht wiederherstellen, die Wachstumsaussichten untergraben, mehr Unsicherheit für Investoren schaffen und die Verbraucher in eine sehr schwierige Lage bringen würden», sagte die Chefin des Internationalen Währungsfonds am Donnerstag in Washington bei der Jahrestagung von IWF und Weltbank. Inflation sei eine Art «Steuer für die einkommensschwächeren Teile unserer Gesellschaft». Man könne nicht zulassen, dass Inflation zu einem «führerlosen Zug» werde – das sei schlecht für das Wachstum und die Menschen.
Gleichzeitig betonte Georgiewa, dass sich eine globale Rezession vermeiden liesse. Der IWF schätze das Risiko eines weltweiten Wirtschaftsabschwungs derzeit auf 25 Prozent. Selbst wenn das Wachstum positiv bleibe, würde sich die hohe Inflation für Hunderte Millionen Menschen wie eine Rezession anfühlen. Zentralbanken wie die Fed in den USA oder Europäische Zentralbank haben im Kampf gegen die hohen Verbraucherpreise zuletzt den Leitzins deutlich angehoben. Der IMF hat immer wieder betont, dass die Zentralbanken diesen Weg weiter gehen sollten. (awp/mc/ps)