CH-Schluss: Im Plus dank Pharmawerten – CS bleibt im Fokus

CH-Schluss: Im Plus dank Pharmawerten – CS bleibt im Fokus
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat nach einem schwachen Start am Nachmittag ins Plus gedreht und zum Schluss einigermassen klare Gewinne eingefahren. Vor allem die beiden Pharma-Schwergewichte Novartis und Roche waren für das Plus im SMI verantwortlich. Weiter im Gespräch war aber auch die Aktie der Credit Suisse, die sich etwas von ihrem Riesenverlust am Vortag erholen konnte.

Händler begründeten die anfänglichen Abgaben vor allem mit Gewinnmitnahmen nach der zuletzt starken Performance vieler Aktien. Ausserdem war die Stimmung durch die schwachen Vorgaben von US-Technologiewerten getrübt. Die enttäuschenden Ergebnisse von Firmen wie Alphabet, Microsoft, Meta und zuletzt auch noch Amazon hätten den hiesigen Technologie- und Wachstumswerten ebenfalls zugesetzt, hiess es bei Händlern. Nach der ersten Abgabewelle sei es dann aber schon bald wieder zu ersten Käufen gekommen. Und am Nachmittag hätten dann auch noch die steigenden Kurse an der Wallstreet für zusätzliche Kauflust gesorgt.

Der SMI als wichtigster Schweizer Aktienindex schloss die Sitzung vom Freitag 0,61 Prozent höher bei 10’772,37 Punkten, nachdem er im Tagestief kurz nach Handelsbeginn bis auf 10’635 Zähler gesunken war. Mit der heutigen Performance ergibt sich auch ein sattes Wochenplus von 3,4 Prozent. Und auch im Monatsvergleich sieht es gut aus: Der SMI notiert kurz vor Monatsende – am Montag ist der letzte Handelstag im Oktober – 4,9 Prozent höher als Ende September.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und bei dem die grössten Titel nicht mit dem ganzen Gewicht gerechnet werden, gewann am Freitag derweil lediglich 0,19 Prozent auf 1’625,54 Zähler, wobei es hier 11 Gewinner, 18 Verlierer und einen unveränderten Titel (Zurich) gab. Und der breite SPI gewann zum Schluss 0,42 Prozent auf 13’733,76 Zähler.

Erneut im Fokus standen am Freitag die Aktien der zweitgrössten Schweizer Bank Credit Suisse (+1,3%). Nach dem gestrigen Absturz um gegen 20 Prozent konnte sich der Titel heute zumindest wieder leicht erholen. Händler sprachen von einer leichten technischen Gegenbewegung. Am Donnerstag hatte vor allem die Kapitalerhöhung von rund 4 Milliarden Franken im Markt wenig Anklang gefunden. Investoren mit einem längerfristigen Horizont könnten nun vielleicht auf das Gelingen des Turnarounds hoffen, meinte ein Händler. Allerdings blieben die Risiken weiter hoch.

Für praktisch den ganzen SMI-Gewinn waren allerdings die Pharmawerte Roche (+1,9%) und Novartis (+1,8%) verantwortlich. Eigentliche News dazu gab es allerdings nicht. Roche hat zwar in Kanada eine weitere Zulassung im Bereich Covid-19-Indikation erhalten, was allerdings kaum kursrelevant gewesen sein dürfte, wie es hiess.

Top Blue Chip waren derweil Holcim (+4,0%). Der Zementkonzern hat seinen Steigflug auch im Sommerquartal fortgesetzt und deutlich besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Zudem gibt es nun einen Aktienrückkauf. Vor allem letzteres wurden in Analystenkommentaren hervorgehoben. Swisscom (+1,3%) wiederum setzten den am Vortag gestarteten Lauf nach Quartalszahlen fort.

Bei den grössten Verlierern waren derweil Swiss Re (-2,4%) zu finden. Der Rückversicherer hat in den ersten neun Monaten 2022 wegen Naturkatastrophen einen Verlust erlitten. Zwar ist dieser geringer ausgefallen als erwartet, doch bei Marktteilnehmern gaben die mit Blick auf die Teuerung erhöhten Rückstellungen zu reden. Noch deutlichere Abgaben gab es bei Richemont (-3,7%), Kühne+Nagel (-3,6%) sowie AMS Osram (-2,5%).

Auf den hinteren Reihen legten Komax (+0,4%) leicht zu. Das Unternehmen hat die Umsatzprognose 2022 angehoben. SIG (-1,8%) wurden nach dem Quartalsbericht hingegen tiefer bewertet. Idorsia (+3,1%) setzten derweil ihren Steigflug nach Zahlen diese Woche fort. (awp/mc/ps)


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