Polypeptide spricht erneut Gewinnwarnung aus

Polypeptide spricht erneut Gewinnwarnung aus
PolyPeptide-CEO Raymond de Vré zurückgetreten. (Foto: PolyPeptide)

Zug – Der Pharmazulieferer Polypeptide spricht seine zweite Gewinnwarnung in diesem Jahr aus. Verschiedene operative Probleme hätten den Umsatz und die Profitabilität beeinträchtigt. Dazu kämen höhere Kosten und ein anhaltender Inflationsdruck. Im Management kommt es ausserdem zu Veränderungen.

Polypeptide werde die Finanzprognose für 2022 nicht einhalten können, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Neu geht die Gruppe von einem Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres aus, also von rund 285 Millionen Euro. Bisher hatte Polypeptide ein Wachstum von 8 bis 10 Prozent in Aussicht gestellt.

Zudem werde die Profitabilität «erheblich» sinken. Für die bereinigte EBITDA-Marge wird nun ein Wert von rund 15 Prozent vorausgesagt. Die bisherige Prognose hatte auf 22 bis 25 Prozent gelautet.

Polypeptide hatte bereits im Juli eine Gewinnwarnung für das laufende Jahr ausgesprochen. Der Peptidhersteller ist seit Mai 2021 an der Schweizer Börse kotiert.

Technische Probleme
Im vierten Quartal seien Probleme im technischen Bereich und im Herstellungsprozess aufgetreten, erklärte das Unternehmen weiter. Unter anderem seien zwei Produktionslinien vorübergehend abgeschaltet worden. Die Anlagen seien inzwischen wieder in Betrieb, gewisse Umsätze seien aber ins Jahr 2023 verschoben worden.

«Die jüngsten Ereignisse ändern nichts an unserer Zuversicht im Hinblick auf die vor uns liegenden Wachstumschancen», wird CEO Raymond De Vré in der Mitteilung zitiert. Das Unternehmen habe eine Reihe spezifischer Massnahmen ergriffen, um die operative Leistung und die Profitabilität zu verbessern.

Die Guidance 2023 werde im März publiziert, hiess es weiter. Es werde erwartet, dass das Wachstum des Peptidgeschäfts den zuvor angekündigten Rückgang des pandemiebezogenen Umsatzes mehr als wettmachen werde.

Auch die Profitabilität solle sich gegenüber dem «enttäuschenden» Niveau von 2022 verbessern. Dazu würden auch die 2022 eingeleiteten Preiserhöhungen beitragen. Das Unternehmen investierte weiter in die Wachstumsstrategie und strebe dabei profitables Wachstum an.

Neuer Chef Global Operations
Um die Wachstumsstrategie und die Effizienzmassnahmen zu unterstützen, wurde Jens Fricke mit sofortiger Wirkung zum Director Global Operations und Mitglied der Geschäftsleitung ernannt, erklärte das Unternehmen weiter. Er tritt die Nachfolge von Daniel Lasanow an. Dieser habe sich entschlossen, von seiner Funktion zurückzutreten. (awp/mc/pg)

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