US-Schluss: Jobdaten und schwache Zahlen stoppen Tech-Rally

US-Schluss: Jobdaten und schwache Zahlen stoppen Tech-Rally
(Adobe Stock)

New York – Gewinnmitnahmen haben zum Wochenschluss die jüngste Rally der US-Technologiewerte ausgebremst. Für Ernüchterung sorgten enttäuschende Quartalsberichte zweier Schwergewichte der Tech-Branche. Hinzu kam, dass der Arbeitsmarkt im Januar eine überraschende Stärke zeigte – und damit der zuletzt aufkeimenden Hoffnung, dass in puncto Geldpolitik bald wieder Lockerungen wahrscheinlich werden, einen Dämpfer versetzte. Die zinssensiblen Technologiewerte wurden nun am Freitag wieder gemieden.

Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,79 Prozent auf 12’573,36 Punkte nach unten. Das Börsenbarometer hat seit Jahresbeginn rund 15 Prozent gewonnen und damit besonders deutlich zugelegt.

Der marktbreite S&P 500 fiel am Freitag um 1,04 Prozent auf 4136,48 Punkte. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab um 0,38 Prozent auf 33’926,01 Punkte nach. Auf Wochensicht ergibt sich damit ein Minus von 0,15 Prozent, während der Nasdaq 100 in dieser Betrachtung immer noch ein Plus von gut 3 Prozent aufweist.

Die Anleger waren zuletzt nur bei Technologiewerten im grossen Kauffieber, nachdem deren Kurse 2022 extrem unter den rasant gestiegenen Zinsen gelitten hatten. Neben dem starken Quartalsbericht des Facebook-Konzerns Meta galt auch die Hoffnung als Treiber, dass die US-Notenbank Fed mit ihren Zinssteigerungen dem Ende näher kommt.

«Nach dem Arbeitsmarktbericht dürfte endgültig klar sein, warum die Fed weiterhin von anstehenden Zinserhöhungen im Plural spricht», betonte Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. Ausserhalb der Landwirtschaft waren 517’000 Stellen hinzugekommen, während Analysten im Schnitt nur mit 188’000 neuen Stellen gerechnet hatten.

Mit dem nächsten Schritt nach oben tut sich der Tech-Sektor damit nun zunächst schwer. «Der Bullenmarkt könnte noch etwas auf sich warten lassen», gibt sich Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank vorsichtiger.

Vor diesem Hintergrund erhielten die aktuellen Geschäftszahlen der drei Tech-Giganten Amazon, Apple und Alphabet grosse Aufmerksamkeit. Dabei enttäuschte vor allem Amazon die Anleger. Der weltgrösste Online-Händler hatte im Weihnachtsquartal zwar trotz Inflations- und Rezessionssorgen mehr Umsatz gemacht als erwartet. Der Ausblick auf das laufende Quartal aber blieb hinter den Erwartungen zurück. Die Aktien sackten damit um mehr als acht Prozent ab.

Bei Alphabet hatte Google als Kern des Konzerns im vergangenen Quartal die Flaute im Online-Werbemarkt zu spüren bekommen. Die Papiere verloren rund drei Prozent.

Corona-Lockdowns in China hatten Apple zwar das wichtige Weihnachtsgeschäft verpatzt. Insgesamt aber habe das Unternehmen in einem schwachen Umfeld robust abgeschnitten, schrieb Analyst Ingo Wermann von der DZ Bank. Die Service-Sparte wachse dynamisch. Die Papiere von Apple machten anfängliche leichte Verluste schnell wett und zogen am Ende um mehr als zwei Prozent an.

Unter den schwächsten Werten im S&P 500 büssten die Anteilsscheine von Ford fast acht Prozent ein. Der zweitgrösste US-Autobauer hatte sich zum Jahresende unerwartet schwergetan. Der bereinigte Betriebsgewinn stieg weniger als erwartet.

Der Euro litt deutlich unter den starken Konjunkturdaten aus den USA und notierte zuletzt bei 1,0793 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0937 (Donnerstag: 1,0988) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9143 (0,9100) Euro.

Auch US-Staatsanleihen verzeichneten vor diesen Hintergrund merkliche Verluste: Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) sank um 0,95 Prozent auf 114,47 Punkte. Im Gegenzug kletterte die Rendite zehnjähriger Staatspapiere auf 3,53 Prozent. (awp/mc/ps)

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