Phoenix Mecano steigert 2022 bei geringerem Umsatz den Gewinn
Stein am Rhein – Der Komponenten- und Gehäusehersteller Phoenix Mecano (PM) hat im Geschäftsjahr 2022 weniger Umsatz gemacht als im Jahr davor. Der Umsatzrückgang in der Sparte DewertOkin konnte von den übrigen Bereichen nicht ganz aufgefangen werden. Der Gewinn nahm hingegen deutlich zu.
Der Bruttoumsatz reduzierte sich gemäss vorläufigen Zahlen um knapp 3 Prozent auf 792,9 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Organisch und in Lokalwährung lag das Minus gar bei 6,8 Prozent. Der Auftragseingang nahm sogar um knapp 10 Prozent auf 804,1 Millionen ab.
Das Betriebsergebnis (EBIT) hat sich hingegen um gut 20 Prozent auf rund 53,5 Millionen Euro verbessert. Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von rund 39 Millionen Euro, entsprechend einem Plus von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Untersuchungen in den USA abgeschlossen
Die Untersuchungen in Bezug auf Unregelmässigkeiten bei einer US-Tochtergesellschaft seien abgeschlossen. Phoenix Mecano korrigierte in Übereinstimmung mit dem anzuwendenden Rechnungslegungsstandard Swiss GAP FER die auf die Vorjahre entfallenden Effekte mittels eines Restatements der Vorjahreszahlen. Das habe 2022 zu einer Entlastung des Betriebsgewinns um 4,7 Millionen Euro und des Reingewinns um 4,1 Millionen geführt.
Phoenix Mecano hat mit den Zahlen die Erwartungen der Analysten auf Gewinnebene übertroffen, mit dem Umsatz hingegen verfehlt.
Flaute bei Komfortmöbeln
Von den drei Sparten hat die grösste DewertOkin (DOT), welche Antriebssysteme für Komfort- und Pflegemöbel herstellt, ein Umsatzminus von 21 Prozent auf 310,3 Millionen Euro verzeichnet. Vor allem im Hauptmarkt USA habe der Möbelmarkt einen deutlichen Rückgang erfahren. Mit dem Ende der coronabedingten Einschränkungen habe sich zudem das Interesse der Konsumenten von langlebigen Konsumgütern wie Komfortmöbel zu Dienstleistungen verschoben.
Die dynamisch wachsenden Industrieaktivitäten hätten den Umsatzrückgang in der Sparte DOT nur beinahe kompensiert. So steigerten die Sparten Industrial Components und Enclosure Systems (ehemals Gehäusetechnik) ihren Umsatz mit 255,8 Millionen Euro bzw. 226,8 Millionen jeweils zweistellig.
Vorsichtiger Optimismus
Mit Blick nach vorne zeigt sich das Unternehmen wenig konkret. Seit vergangenem Sommer hätten sich die Einkaufsmanager-Indizes für die Industriebranche laufend abgeschwächt und lägen mittlerweile vielerorts unter der Wachstumsschwelle, heisst es. Von DOT abgesehen spüre man dies allerdings lediglich in einer Normalisierung des Bestellungseingangs und der Auftragsbestände. In China helle sich zudem die Stimmung wieder auf und die Lieferketten-Problematik habe sich weiter entspannt.
Insgesamt zeigt sich das Unternehmen für das Gesamtjahr dennoch «vorsichtig optimistisch». Ein genauerer Ausblick sowie die geprüften Ergebnisse werden anlässlich der Bilanzmedienkonferenz und der Präsentation der Erstquartalszahlen am 20. April vorgelegt. (awp/mc/pg)