Sika reiht Rekord an Rekord
Baar – Der Bauchemiekonzern Sika hat im Geschäftsjahr 2022 erstmals in seiner Geschichte mehr als 10 Milliarden Franken Umsatz erwirtschaftet. Und das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht in Sicht. Zumal eine milliardenschwere Akquisition den Innerschweizer Konzern in neue Sphären heben wird.
«Wir haben in einem herausfordernden Marktumfeld sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn Rekordergebnisse erzielt», sagte Firmenchef Thomas Hasler am Freitag vor Medien und Analysten. So kletterte der Umsatz des Konzerns, dessen Produkte etwa zur Verstärkung und Abdichtung von Baumaterialien verwendet werden, um 13,4 Prozent auf 10,49 Milliarden Franken.
Gewinn dank Preiserhöhungen gehalten
Das Wachstum gründete aber vor allem auf höheren Verkaufspreisen. Mehr verkauft hat Sika nicht – im Gegenteil: «Das Volumen war leicht negativ», sagte Hasler. Laut Sika verlangsamte sich die Baukonjunktur in der zweiten Jahreshälfte merklich.
Vor allem aber war Sika – wie alle Unternehmen – mit stark steigenden Rohstoffkosten konfrontiert. Diesen gab man mit Preiserhöhungen Gegensteuer, aber auch mit Kostenmanagement, Effizienzgewinnen und Synergien aus Akquisitionen. Damit wurden die negativen Effekte «weitestgehend» kompensiert.
Konkret liest sich das so: Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) nahm um 13,5 Prozent auf 1,58 Milliarden Franken zu. Die entsprechende Marge legte um 0,1 Prozentpunkte auf 15,1 Prozent zu. Unter dem Strich stand ein um 10,9 Prozent höherer Reingewinn von 1,16 Milliarden Franken zu Buche. Die Aktionäre sollen in Form einer steigenden Dividende profitieren.
Der Verwaltungsrat schlägt vor, diese um 30 Rappen auf 3,20 Franken pro Aktie anzuheben.
Grossakquisition auf der Zielgeraden
Vor bald 15 Monaten hatte Sika den Kauf des früheren BASF-Bauchemiegeschäfts für 5,5 Milliarden Franken angekündigt. Das ist der grösste Deal in der mehr als 100-jährigen Geschichte des Unternehmens. Weil Kartellwächter Bedenken angemeldet hatten, konnte das Geschäft jedoch nicht so schnell unter Dach und Fach gebracht werden wie geplant.
Nach dem Verkauf gewisser Teile des Geschäfts wähnt sich Sika nun aber «auf der Zielgeraden»: Die Transaktion solle in der ersten Jahreshälfte 2023 über die Bühne gehen. Mit diesem Zukauf will Sika einen «Nachhaltigkeits-Leader» schmieden.
Neuer Rekord in Sicht
Und Sika bleibt im Wachstumsmodus. Denn der Sektor profitiert nicht zuletzt von den rund um den Globus angestossenen Konjunkturförderungsprogrammen zum Ausbau der Infrastruktur. Alleine besagte Akquisition wird den Umsatz um mehr als 2 Milliarden Franken erhöhen.
Die Übernahme ausgeklammert will Sika in diesem Jahr um 6 bis 8 Prozent wachsen und den Betriebsgewinn überproportional steigern. Dabei handelt es sich um eine konservative Guidance, räumte Firmenchef Hasler ein.
An der Börse griffen die Anleger erfreut zu: Die Aktien schlossen 4,9 Prozent höher auf 276,90 Fr. und standen damit an der Spitze des SMI. (awp/mc/ps)