Bystronic erzielt 2022 markant weniger Gewinn
Niederönz – Bystronic, Hersteller von Maschinen zur Blechbearbeitung, hat im Geschäftsjahr 2022 einen deutlichen Gewinneinbruch erlitten. Die Dividende wird in der Folge stark gesenkt. Umsatz und Auftragseingang entwickelten sich gegenläufig, was allerdings bereits bekannt war.
Der operative Gewinn (EBIT) ging um knapp einen Drittel auf 48,1 Millionen Franken zurück und die entsprechende Marge um 2,8 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der EBIT lag damit im Rahmen der Vorankündigung von Anfang Februar von 46 bis 49 Millionen. Die Profitabilität sei von der verzögerten Umsatzrealisierung als Folge fehlender Komponenten, vom Ausbau der strategischen Wachstumsbereiche sowie von höheren Kosten bei Beschaffung und Transport beeinträchtigt worden.
Der Reingewinn verminderte sich in der Folge um über einen Drittel auf 36,6 Millionen Franken. Die Dividende soll denn auch markant auf 12,0 Franken je Namenaktie A gekürzt werden. Im Vorjahr wurden noch 60,00 Franken je Aktie ausbezahlt, allerdings war dort eine Sonderdividende enthalten. Das Unternehmen sieht sich auch nach der Auszahlung der Dividende für weiteres organisches sowie akquisitorisches Wachstum gut aufgestellt.
Auftragseingang sinkt deutlich
Bereits bekannt waren Umsatz und Auftragseingang. Letzterer lag mit 1,01 Milliarden Franken um gut 14 Prozent unter dem Vorjahr. Mitverantwortlich für den tieferen Wert waren auch die Währungen. Bereinigt um diesen Effekt betrug das Minus aber noch immer gut 10 Prozent.
Bystronic begründete diesen Rückgang einerseits mit der hohen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr und andererseits mit einer zunehmenden Zurückhaltung der Kunden im Jahresverlauf in den Regionen EMEA, Americas und China. In der Region APAC hingegen nahm der Bestellungseingang zu.
Besser sah es beim Umsatz aus, welcher um gut 8 Prozent auf 1,02 Milliarden Franken anzog, währungsbereinigt gar um 13 Prozent. Alle drei Regionen hätten sich dabei «erfreulich» entwickelt und zum Wachstum beigetragen. Innerhalb Asiens entwickelte sich allerdings China aufgrund der anhaltenden Covid-Restriktionen rückläufig.
Im von Bystronic forcierten Servicegeschäft wurden die Kapazitäten weiter ausgebaut. Entsprechend nahm auch hier der Umsatz um über 10 Prozent (LW +16,5%) zu und macht nun gut einen Fünftel des Gesamtumsatzes aus.
Mangel an Komponenten bremst
Weiterhin eine Herausforderung ist die Beschaffung von Komponenten und damit die Realisierung von Umsatz. Aufgrund fehlender Teile bei ausgelieferten Systemen seien diese noch nicht betriebsbereit, was zu einer Verzögerung bei der Buchung der Verkäufe führe. Dieser Effekt machte per Ende Jahr noch rund 50 Millionen Franken aus. Der Auftragsbestand per Ende Jahr lag derweil bei über 400 Millionen Franken.
Für das Gesamtjahr 2023 sei bei einem leicht rückläufigen Umsatz mit einem höheren Betriebsergebnis zu rechnen, heisst es dazu. Dank des hohen Auftragsbestands, der stark diversifizierten Kundenbasis und dem «erfreulich» wachsenden Service-Geschäft sei man für 2023 zuversichtlich.
Mittelfristig wird unverändert ein jährliches organisches Umsatzwachstum von über 5 Prozent, eine EBIT-Marge über 12 Prozent sowie eine Kapitalrendite (RONOA) über 25 Prozent angestrebt. (awp/mc/ps)