Aktien Asien/Pazifik: Deutliche Verluste – Bankaktien unter Druck
Tokio / Hongkong / Shanghai / Sydney – Die Kurse an den asiatischen Börsen haben am Dienstag deutlich nachgegeben. Damit schlossen sich die Märkte in Fernost, die am Vortag noch vergleichsweise robust in die Woche gestartet waren, nicht der zögerlichen Stabilisierung der Wall Street an. Weiterhin im Fokus stand die Pleite der Silicon Valley Bank in den USA.
Kräftige Verluste verzeichneten japanische Aktien. Der Markt habe unter den massiven Abgaben des Bankensektors gelitten, so die Marktstrategen der Deutschen Bank. Der japanische Nikkei 225 fiel um 2,19 Prozent auf 27’222,04 Punkte. Eine gewisse Entlastung stellte zwar der Rückgang der Renditen am Anleihemarkt dar, doch profitierten die Börsen davon noch nicht.
Vielmehr herrschte angesichts neuer US-Inflationszahlen am Nachmittag Zurückhaltung. «Der Konsumentenpreisindex dürfte laut unseren Erwartungen im Februar nochmals gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent gestiegen sein, nach einem Anstieg um 0,5 Prozent im Januar», hiess es dazu von der Landesbank Baden-Württemberg. «Die US-Notenbank achtet bei ihrer Zinspolitik genau auf die Inflationsentwicklung.»
Immerhin sind die Zinserwartungen in den USA wegen der Turbulenzen im Bankensektor gesunken, wie die Volkswirte der Helaba hinzufügten. «Die Erwartung von Zinssenkungen schon im Sommer nimmt massiv zu» hiess es dazu. Daher sei es fraglich, ob die anstehenden US-Inflationszahlen eine Wiederbelebung der Zinsängste mit sich bringen werden.
Zu deutlichen Abgaben kam es auch in Hongkong und Australien. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungsregion Hongkong verlor zuletzt 2,71 Prozent auf 19 »162,58 Punkte. Der australische S&P ASX 200 schloss 1,41 Prozent tiefer mit 7008,88 Punkten.
Etwas besser sah es an den chinesischen Festlandsbörsen aus. Der CSI-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen Shanghai und Shenzhen sank lediglich um 0,6 Prozent auf 3984,70 Punkte. «In China entwickelt sich das Wachstum von Konsumkrediten überraschend stark», merkte Anlagestratege Ulrich Stephan von der Postbank an. «Dem typischen Wiedereröffnungsmuster folgend dürften chinesische Verbraucher mit fortschreitender wirtschaftlicher Erholung Teile ihrer Ersparnisse – die im Februar um weitere 18 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen sind – verwenden, um ihre während der drei Pandemiejahre aufgestauten Konsumwünsche zu erfüllen.» Davon sollten Chinas Dienstleister und Produzenten langlebiger Konsumgüter, aber auch ausländische Luxusartikelhersteller profitieren. (awp/mc/ps)