Swissquote macht rund ein Fünftel weniger Gewinn
Gland – Die Online-Bank Swissquote hat 2022 deutlich weniger verdient. Das Rekordergebnis aus dem Vorjahr soll aber in diesem Jahr 2023 wieder gebrochen werden.
Der Reingewinn ging 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent zurück auf 157 Millionen Franken. Die Aktionäre sollen dennoch eine gleich hohe Dividende von 2,20 Franken je Aktie erhalten. Das seien 21 Prozent des Gewinns, teilte Swissquote am Donnerstag mit.
Im Januar hatte Swissquote bereits ungefähre Zahlen für den Ertrag und den Vorsteuergewinn kommuniziert. Der Nettoertrag fiel nun laut dem definitiven Ausweis um 14 Prozent auf 408 Millionen Franken, und der Vorsteuergewinn erreichte 186 Millionen Franken (-17%).
Sowohl der Nettoertrag als auch der Vorsteuergewinn hätten den zweithöchsten Wert in der Geschichte des Unternehmens erreicht, hiess es in der Mitteilung. Das sei «Ausdruck der Stärke der Kundenbasis und des Produktmixes in einem anspruchsvollen Marktumfeld».
Krypto-Bereich bricht ein
Beim Ertrag profitierte der Online-Broker «insbesondere von den kurzfristigen Veränderungen der Zinslandschaft», wie es hiess. Der Nettozinsertrag wurde mehr als verdreifacht sich auf 79 Millionen Franken. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte hierzulande 2022 die Zinswende eingeleitet.
Die anderen Bereiche (Nettokommissionsertrag ohne Kryptowährungen, Netto-eForex-Ertrag, Handelsertrag) waren derweil rückläufig. Auch der Ertrag aus Kryptoanlagen erreichte im Zuge der Verwerfungen mit 28 Millionen nur noch weniger als ein Drittel vom Betrag im Vorjahr.
Derweil überschritt der Kundenbestand erstmals die Marke von 500’000, wie es hiess. Bereits bekannt waren ebenfalls seit Januar die Kundenvermögen: Diese lagen Ende 2022 bei 52,2 Milliarden Franken nach 51,8 Milliarden Ende Juni. Ende 2021 hatten sie aber noch 55,9 Milliarden betragen.
Chief Operating Officer geht in Pension
Für das laufende Jahr rechnet Swissquote derweil mit einem Nettoertrag von 495 Millionen und einem Vorsteuergewinn von 230 Millionen. Auch das mittelfristige Ziel wurde bestätigt: Bis 2025 soll der Vorsteuergewinn 350 Millionen erreichen. Mit Beginn des Jahres 2023 hätten sich die Marktbedingungen im Vergleich zum Vorjahr «etwas verbessert», hiess es.
Derweil kommt es zu Veränderungen sowohl im operativen Management als auch im Verwaltungsrat. Lino Finini, Chief Operating Officer, werde per 31. Dezember 2023 aus der Geschäftsleitung ausscheiden und in den Ruhestand treten.
Ausserdem soll Esther Finidori an der kommenden Generalversammlung im Mai als neues Mitglied des Verwaltungsrats vorgeschlagen werden. Sie sei derzeit «Vice-President Strategy» bei Schneider Electric und dort insbesondere für den Bereich Nachhaltigkeit zuständig.
An der GV werde der Verwaltungsrat zudem die Schaffung eines auf fünf Jahre gültigen Kapitalbands beantragen. Dieses solle das derzeitige genehmigte Kapital ersetzen. (awp/mc/ps)