BearingPoint: Mobilität der Zukunft wird Energiewirtschaft tiefgreifend verändern
Zürich – Mobilität und personalisierte Services werden unsere Energielandschaft nachhaltig transformieren. Das zeigt die neue Studie „Destination 2030 – Who‘s in the driving seat for the future of mobility?“ der Management- und Technologieberatung BearingPoint.
„Unsere Studie zeigt, dass die Zukunft der Mobilität nicht nur die Automobilhersteller, sondern auch Verkehrsanbieter, Energieversorger und Finanzdienstleister beeinflussen und verändern wird. Personalisierung und Mobilität als Dienstleistung werden die Beziehung zwischen Anbietern von Mobilitätslösungen und ihren Kunden verändern. Die Beschleunigung der Entwicklung hin zu kohlenstoffneutralen und kreislaufwirtschaftlichen Geschäftsmodellen wird tiefgreifende Auswirkungen auf die Herstellungsprozesse haben“, sagt Reto Tomasini, Partner Bauindustrie & Maschinenbau bei BearingPoint.
Die Studie hat folgende drei Trends identifiziert, die in den kommenden Jahren die Mobilität bestimmen werden:
- Jede Fahrt wird zu einem persönlichen Erlebnis
- Klimaneutralität wird nicht verhandelbar sein – von der Wiege bis zur Bahre
- Menschen eher Dienstleistungen in Anspruch nehmen als eigene Fahrzeuge besitzen
Diese Trends gelten auch für die Energiewirtschaft. Sobald die Mobilität personalisiert ist, wird dies auch bei der Energie der Fall sein. Produkte und Dienstleistungen der Energiewirtschaft werden stärker kundenzentriert sein und damit bisherige nicht personalisierte Standardangebote an Bedeutung verlieren. Diese Veränderung erfordert eine Transformation der Geschäftsmodelle.
Enorme Chancen für Energieversorger
„Das mobile Ökosystem der Zukunft bringt für die Unternehmen der Energiewirtschaft enorme Chancen mit sich. Um diese Chancen, die sich gerade bieten, realisieren zu können, müssen Unternehmen dazu bereit sein, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken und zu transformieren. Energieversorger sind viel mehr als nur eine Steckdose für Strom. Vielmehr können sie in allen möglichen Bereichen der Mobilitätserlebnisse mitwirken – die einzige Grenze ist lediglich deren Vision“, sagt Marion Schulte, globale Leiterin des Bereichs Energiewirtschaft bei BearingPoint.
Laut der Studie müssen die Energieunternehmen ihre Geschäftsmodelle verändern, um mehr individualisierte Angebote machen zu können, wie z. B. ermässigte Preise für das Aufladen von E-Fahrzeugen am späten Abend/Nachts und Garantien für Pendler für die Strecken von Tür zu Tür. Zu den digitalen individualisierten Dienstleistungen können Parkplatzfinder und Essensbestellungen/Abholungen an Tankstellen und Ladestationen gehören. Es gibt sowohl ein grosses Potenzial für Up- und Crossselling als auch für die Diversifizierung der Geschäftsmodelle, bei denen Ladeinfrastruktur, Co-Working-Spaces, Unterhaltungsangebote, Einkaufsmöglichkeiten, Car-Sharing-Optionen und sogar Fitnessstudios miteinbezogen sind. Die Studie prognostiziert kleine Lade- und Tankstationen, bei denen Einkaufs- und Gastronomieangebote integriert sind.
Ein weiterer Fokus liegt auf der Verfügbarkeit von Ladestationen in ländlichen Gebieten sowie auf landesweiten aber kleinskalierten Infrastrukturinvestments. Für die Energieunternehmen werden langfristige Verträge mit grossen Immobilienunternehmen essentiell sein. Es wird zudem die Möglichkeit zum Bau (und Betrieb) von Mobility-Hubs (Ladestationen für E-Fahrzeuge, Wasserstofftankstellen, Mini-Märkte und Toiletten) geben, die in direktem Wettbewerb zu den Tankstellen der Öl- und Gas-Industrie stehen werden.
Der wachsende Strombedarf und der Netzausbau wird auch optimierte (Durchleitungs)Kapazitäten für Car2X- und Power2X-Technologien erfordern. (BearingPoint/mc)