US-Schluss: Dow vor Jobbericht träge – Nasdaq klar im Plus
New York – Vor dem langen Wochenende haben sich die wichtigsten US-Aktienindizes unterschiedlich entwickelt. Während am Donnerstag an der Nasdaq-Börse vorsichtiger Optimismus herrschte, waren die Anleger bei Standardwerten zurückhaltender. Am Freitag wird der monatliche Arbeitsmarktbericht veröffentlicht, auf den Anleger wegen einer regionalen Regelung erst in der neuen Woche reagieren können.
Die Tech-Riesen Microsoft, Meta und Alphabet gehörten mit Kursanstiegen zu den Garanten dafür, dass der Nasdaq 100 aus deutlichen Anfangsverlusten noch klare Gewinne machte. Er kehrte wieder über die Marke von 13’000 Punkten zurück, indem er 0,74 Prozent höher bei 13’062,60 Punkten aus dem Handel ging. Er hat damit in der verkürzten Woche dennoch 0,9 Prozent verloren.
Der Dow Jones Industrial konnte am Donnerstag mit Mühe ein Plus von 0,01 Prozent über die Ziellinie zu retten. Er beendete den Handel bei 33’485,29 Punkten. Der Wall-Street-Index hatte sich zuletzt aber auch besser entwickelt als die Nasdaq, wie ein Wochenplus von 0,6 Prozent zeigt. Der marktbreite S&P 500 legte am Donnerstag um 0,36 Prozent auf 4105,02 Punkte zu.
Diskutiert wurde am Donnerstag darüber, dass in den USA die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlich höher ausgefallen ist als erwartet. Wirtschaftlich ist dies zwar ein schlechtes Zeichen und auch keine gute Vorgabe für den Jobbericht am Freitag. Die Kehrseite dessen ist aber, dass dies der US-Notenbank Fed bei ihrem Kampf gegen die Inflation in die Karten spielen könnte.
«Schon bald wird die Fed wahrscheinlich eine Fülle von Beweisen dafür haben, dass die Zinserhöhungen der Wirtschaft den Wind aus den Segeln genommen haben», sagte der Marktbeobachter Craig Erlam vom Broker Oanda. Sollte dies die Inflation bremsen, würden die erhofften Zinssenkungen schon im weiteren Verlauf des Jahres wahrscheinlicher und notwendiger.
An der Nasdaq zogen die Aktien von Microsoft, Meta und Alphabet um bis zu 3,8 Prozent an. Damit wurden die Papiere der drei Konzerne, die von Anlegern als wichtige Profiteure des Megatrends «Künstliche Intelligenz» (KI) angesehen werden, zur Stütze für den Tech-Sektor. Alle drei verbuchten den höchsten Stand seit mindestens einem halben Jahr.
An der Nasdaq standen die Aktien des Unterkunft-Vermittlers Airbnb unter Druck, wie ein Abschlag von fünf Prozent zeigt. Hier wurde vom Bernstein-Analysten Richard Clarke auf einen Bericht verwiesen, wonach sich wichtige Vermieter zunehmend professionalisierten und dabei die Plattform mit Direktgeschäften umgingen.
Ins Blickfeld rückten ansonsten Analystenstudien. Im Technologiesektor wurden mit Applied Materials und KLA zwei Ausrüster der Chipindustrie davon belastet, dass die Experten von Exane BNP Paribas ihre Kaufempfehlung aufgaben. Die Papiere gehörten mit Abschlägen von 2,5 respektive 1,8 Prozent zu den klaren Verlierern an der Nasdaq.
JPMorgan senkte derweil die Bewertung von Mosaic auf «Neutral», was den Papieren einen Kursverlust von 5,7 Prozent einbrockte. Analyst Jeffrey Zekauskas näherte sich mit seiner deutlichen Kurszielsenkung auf 46 US-Dollar dem aktuellen Aktienkurs. Dies begründete er mit den erhöhten Wirtschaftsrisiken und deren Auswirkungen auf den Düngemittelkonzern.
Für einen Euro wurden im New Yorker Handel zuletzt 1,0921 US-Dollar gezahlt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0915 (Mittwoch: 1,0940) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9162 (0,9141) Euro.
US-Staatsanleihen rutschten moderat ins Minus. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen gab zuletzt um 0,08 Prozent auf 116,48 Punkte nach. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 3,31 Prozent. (awp/mc/ps)