Europa-Schluss: Fester nach China-Daten – EuroStoxx auf 17-Monats-Hoch
Paris / London – Europas wichtigste Aktienmärkte haben ihre jüngste Gewinnserie dank positiver Konjunkturdaten aus China am Dienstag fortgesetzt. Der EuroStoxx 50 erklomm im Handelsverlauf den höchsten Stand seit rund 17 Monaten und schloss mit einem Plus von 0,60 Prozent bei 4393,95 Punkten. Der Cac 40 gewann 0,47 Prozent auf 7533,63 Punkte. Der britische FTSE 100 legte um 0,38 Prozent auf 7909,44 Zähler zu.
Breite Unterstützung lieferten chinesische Wirtschaftsdaten. Die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt erholte sich im ersten Quartal überraschend stark und wuchs im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 4,5 Prozent. Positive Impulse lieferten zudem die Einzelhandelsumsätze im Reich der Mitte für März. Sie stiegen um 10,6 Prozent und übertrafen damit ebenfalls die Erwartungen.
Die Wirtschaftserholung des rohstoffhungrigen China sorgte auch dafür, dass Rohstoffwerte zu den gewinnträchtigsten Branchen in Europa gehörten. Noch besser schnitt der Reise- und Freizeitsektor ab, der sich nicht von einem weiteren Rekordtief der Tui-Aktie im Zuge einer Kapitalerhöhung irritieren liess. Stattdessen beflügelten starke Aussichten des britischen Billigfliegers Easyjet für das laufende Geschäftsjahr. Die Aktie kletterte um 1,6 Prozent nach oben und zog weitere Werte des Sektors mit.
Technologiewerte erholten sich von den jüngsten Verlusten. Die Welthandelsorganisation (WTO) hatte sich in einem Streit um indische Zölle auf gewisse Elektronikprodukte auf die Seite der Europäischen Union gestellt. Indien habe mit Abgaben auf Mobiltelefone und eine Reihe anderer Produkte seine Verpflichtung zu zollfreiem Handel in diesem Techniksektor nicht eingehalten, hiess es in einem Urteil eines WTO-Schiedsgremiums.
Schwach entwickelten sich dagegen die Telekomwerte. Hier standen Aktien von Ericsson unter Druck. Ein trüber Ausblick liess den Kurs um 8,6 Prozent absacken. Damit setzte sich die enttäuschende Entwicklung der vergangenen Monate fort. Unternehmenschef Börje Ekholm rechnet auch im zweiten Quartal mit einer niedrigen operativen Marge und hat daher das Sparziel erhöht. (awp/mc/ps)