Landis+Gyr erzielt mehr Umsatz im Geschäftsjahr 2022/23
Cham – Landis+Gyr hat im Ende März beendeten Geschäftsjahr 2022/23 zwar mehr umgesetzt, operativ aber weniger verdient. Der Reingewinn schoss wegen dem Verkauf einer Minderheitsbeteiligung in die Höhe.
Insgesamt stieg der Umsatz um 20,8 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar, wie der Stromzählerproduzent am Dienstag in einem Communiqué bekannt gab. «Die zweite Hälfte des Geschäftsjahres war mit einem Nettoumsatz von 952,7 Millionen das stärkste Halbjahr in der Geschichte des Unternehmens, da sich die Komponentenverfügbarkeit verbesserte.»
Am stärksten wuchs der Konzern auf dem amerikanischen Kontinent, wo die Verkäufe um gut ein Viertel zulegten. Auch in Asien und Ozeanien war das Wachstum zweistellig. In Europa waren es lediglich +2,1 Prozent, wobei dem Unternehmen allerdings Währungseinflüsse zu schaffen machten. Währungsbereinigt hätte Landis+Gyr auf dem «Alten Kontinent» um knapp 14 Prozent zugelegt.
Lieferkettenprobleme drücken EBITDA
Der bereinigte Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sank indes um 4,8 Prozent auf 139,9 Millionen Dollar, womit die entsprechende operative Marge auf 8,3 Prozent von 10,0 Prozent im Vorjahr schrumpfte. Grund für den Rückgang sind laut Mitteilung deutlich höhere Lieferkettenkosten im Umfang von rund 56 Millionen Dollar. In den Zahlen sind unter anderem die Restrukturierungsaufwendungen für die Schliessung der Produktion in Indien nicht enthalten.
Unter dem Strich erzielte Landis+Gyr einen Reingewinnsprung auf 207,9 Millionen Dollar von lediglich 79,4 Millionen Dollar im Vorjahr. Dieser beinhaltet allerdings einen Gewinn aus dem Verkauf der Minderheitsbeteiligung an Intellihub in Höhe von 160,6 Millionen Dollar nach Steuern.
Die Aktionäre sollen nun eine höhere Dividende von 2,20 Franken pro Aktie erhalten nach 2,15 Franken im Vorjahr, ausbezahlt aus Kapitaleinlagereserven.
Erwartungen übertroffen
Mit den Zahlen hat Landis+Gyr die eigenen Erwartungen übertroffen. Auch die Prognosen der Analysten wurden bei Umsatz, bereinigtem EBITDA und operativer Marge übertroffen, beim Reingewinn allerdings leicht verfehlt.
Man sei sehr zufrieden mit dem Umsatzwachstum von über 20 Prozent und vor allem mit dem rekordhohen Auftragsbestand von fast 3,8 Milliarden Dollar per Ende März, erklärte Konzernchef Werner Lieberherr. Dies sind 10,6 Prozent mehr als vor Jahresfrist.
Für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 rechnet der Stromzählerproduzent mit einer Fortsetzung der starken Umsatzentwicklung, was in einem Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich resultieren sollte. Bei einer erwarteten schrittweisen Verbesserung der Kostensituation in der Lieferkette wird ausserdem eine bereinigte EBITDA-Marge im Bereich zwischen 9 und 11 Prozent erwartet.
Der Free Cashflow (ohne M&A) wird zwischen 60 und 90 Millionen Dollar erwartet. «Die aktuell erhöhten Lagerbestände dürften sich teilweise normalisieren, aber weiterhin über den historischen Werten verbleiben, um die Verpflichtungen aus den gewonnenen Grossaufträgen zu erfüllen. Die progressive Dividendenpolitik wird bestätigt», heisst es in der Mitteilung.
Änderungen im VR
Zudem gibt es Änderungen im Verwaltungsrat. Der Vertreter des grössten Aktionärs, Kirkbi Invest, Søren Thorup Sørensen tritt an der nächsten Generalversammlung nicht mehr zur Wiederwahl an. Als neuen Vertreter von Kirkbi Invest schlägt der Verwaltungsrat Peter Bason vor. Zudem soll Audrey Zibelman als neues unabhängiges Mitglied in den VR gewählt werden. (awp/mc/ps)
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