US-Schluss: KI-Euphorie treibt Nasdaq weiter an – Dow stabil

US-Schluss: KI-Euphorie treibt Nasdaq weiter an – Dow stabil
(Adobe Stock)

NEW YORK – Die US-Börsen haben nach einem verlängerten Wochenende am Dienstag mit unterschiedlichen Vorzeichen geschlossen. Die Technologiebörsen knüpften an ihre Rally vom Freitag an und legten noch etwas weiter zu. Von der Welle rund um Künstliche Intelligenz (KI) getragen, überwand der Spezialist für Grafikkarten-, Server- und KI-Chips Nvidia zeitweise mit seinem Börsenwert die Marke von einer Billion US-Dollar. An der Wall Street litten hingegen vor allem Standardwerte unter der anhaltenden Rest-Unsicherheit rund um den Schuldenstreit in den USA.

Der Dow Jones Industrial beendete den Handel mit 0,15 Prozent auf 33 042,78 Punkte leicht im Minus. Der marktbreite S&P 500 schloss prozentual unverändert auf 4205,52 Zählern. Die Gewinne im Nasdaq 100 bröckelten zwar im Verlauf etwas ab, letztlich stand aber immer noch ein Plus von 0,40 Prozent auf 14 354,99 Punkte zu Buche. Der Technologie-Auswahlindex hatte bereits in der vergangenen Woche um fast vier Prozent zugelegt und damit das Niveau vom April 2022 zurückerobert. Am Montag waren die Handelsräume in den USA wegen des «Memorial Days» geschlossen geblieben.

Im Schuldenstreit wurde am Wochenende ein Kompromiss gefunden, doch die Abstimmung im Kongress steht noch aus. Sie ist für Mittwoch vorgesehen, und eine Zustimmung dort gilt als ungewiss. Vom schwächelnden Immobilienmarkt kamen unterdessen überraschend positive Daten, denn im März waren die Hauspreise deutlicher als erwartet gestiegen. Zudem trübte sich die vom Conference Board ermittelte Verbraucherstimmung im Mai nicht so stark ein wie gedacht.

Branchenseitig hatten Aktien aus der Informationstechnik (IT) die Nase vorn, während sich Energiewerte besonders schwach entwickelten. Ausserdem gaben die Sektoren Kommunikationsdienstleistungen, Gesundheit und Konsumgüter nach. Die Bank of America hatte den IT-Sektor in einer Studie von «Underweight» auf «Market Weight» hochgesetzt und dies unter anderem mit den positiven Auswirkungen im Bereich KI begründet. Zugleich wurden die Konsumgüterbranche von «Overweight» auf «Market Weight» und die Branchen für Gesundheit und Kommunikationsdienstleistungen von «Market Weight» auf «Underweight» abgestuft.

Im Fokus blieb unter den Einzelwerten der Tech-Spezialist Nvidia , der in der vergangenen Woche mit einem sehr starken Quartal und einem laut Händlern «Hammer-Ausblick» begeistert hatte. Die zuvor bereits sehr gut gelaufene Aktie hatte daraufhin gewaltige Sprünge nach oben gemacht. Er läuft seither wieder von Rekordhoch zu Rekordhoch und zieht dabei andere Aktien mit KI-Bezug mit nach oben.

An diesem Dienstag stieg das Nvidia-Papier bis knapp unter 420 US-Dollar. Damit kletterte die Marktkapitalisierung des Konzerns zeitweise über die Marke von einer Billion Dollar. Aus dem Handel ging die Aktie mit plus 3,0 Prozent auf rund 401 Dollar. Börsianern zufolge unterstreicht die am vergangenen Mittwoch abgegebene Umsatzprognose des Unternehmens das enorme Wachstumspotenzial von KI. Die ursprünglich für Grafikkarten entwickelten Nvidia-Technologien bewähren sich schon seit langem für die Rechenarbeit hinter KI-Anwendungen.

Mitgezogen von der positiven Stimmung wurden Intel mit plus 3,4 Prozent und Salesforce , die um 1,6 Prozent stiegen. Salesforce legt am Mittwochabend selbst Quartalszahlen vor. Ausserdem sprangen die Aktien von C3.ai um 33,4 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit November 2021. Für für Upstart Holdings ging es um 17,0 Prozent aufwärts.

Ein positiver Kommentar des Analysehauses Jefferies bescherte den Papieren von Ford ein Kursplus von 4,1 Prozent. Die jüngste Investorenveranstaltung habe sein Vertrauen in den Autobauer gestärkt, schrieb Experte Philippe Houchois. Ford dürfte nun endlich den Plan und auch das Team dafür haben, die Defizite in der Umsetzung der Unternehmensstrategie zu beseitigen, die die Aktien seit Jahren belastet hätten.

Der Euro wurde zum Handelsschluss an der Wall Street mit 1,0732 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte setzte den Referenzkurs zuvor in Frankfurt auf 1,0744 (Montag: 1,0715) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9308 (0,9333) Euro. Am US-Rentenmarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) zuletzt um 0,72 Prozent auf 113,22 Punkte. Die Rendite fiel im Gegenzug auf 3,70 Prozent.

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