Santhera gelingt mit Lizenzabkommen für Vamorolone finanzieller Befreiungsschlag

Santhera gelingt mit Lizenzabkommen für Vamorolone finanzieller Befreiungsschlag
Santhera-CEO Dario Eklund. (Bild: Santhera)

Pratteln – Dem Biotechunternehmen Santhera ist mit einem Lizenzabkommen für seinen Hoffnungsträger Vamorolone der finanzielle Befreiungsschlag geglückt. Die Lizenzvereinbarung mit dem US-Unternehmen Catalyst für Nordamerika hat einen Wert von bis zu 231 Millionen US-Dollar, wie Santhera am Dienstag mitteilte.

Konkret fliessen Santhera bei Transaktionsabschluss erst einmal 90 Millionen US-Dollar zu. Davon werden 75 Millionen in bar ausgezahlt und 15 Millionen in Form einer Kapitalbeteiligung. Im Falle einer US-Zulassung für Vamorolone zur Behandlung der erblichen Muskelerkrankung Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) fliessen Santhera nochmals 36 Millionen Dollar zu. Die US-Gesundheitsbehörde FDA wird bis spätestens 26. Oktober, dem sogenannten PDUFA-Datum, über die mögliche Zulassung entscheiden.

Von den 36 Millionen wird Santhera vertraglich vereinbarte Meilensteinzahlungen an Dritte in Höhe von 26 Millionen Dollar leisten. Darüber hinaus könnte Catalyst umsatzabhängige Meilensteine in Höhe von bis zu 105 Millionen sowie Lizenzgebühren im bis zu tiefen zweistelligen Prozentbereich an Santhera zahlen, und wird ausserdem die entsprechenden Lizenzverpflichtungen von Santhera an Dritte auf Vamorolone-Verkäufen in allen Indikationen in Nordamerika übernehmen.

Im Gegenzug erhält Catalyst das Recht, Vamorolone in der Indikation DMD in Nordamerika zu vermarkten. Die Vereinbarung umfasse auch die Rechte an allen potenziellen zukünftigen Indikationen, heisst es in der Mitteilung weiter.

Santhera selbst wird sich künftig auf die europäische Vermarktung von Vamorolone bei DMD konzentrieren und die klinische Pipeline weiter entwickeln. Derweil wollen Santhera und Catalyst bei der klinischen Entwicklung und Finanzierung von Vamorolone für weitere Indikationen über DMD hinaus zusammenzuarbeiten.

Finanziert bis 2025
Für Santhera ist die Transaktion ein finanzieller Segen, da das Unternehmen zuletzt einer unsicheren Zukunft entgegengesehen hatte. Dank der Transaktion könnten etwa alle kurzfristigen Verbindlichkeiten bei Highbridge zurückbezahlt werden, heisst es.

Der «beträchtliche Mittelzufluss erweitert die Liquiditätsreichweite bis ins erste Quartal 2025 und bildet eine solide finanzielle Grundlage für künftige Aktivitäten wie die Weiterentwicklung von Vamorolone und die Vermarktung in Europa», heisst es dazu in der Mitteilung.

Aktie stark gefragt nach Befreiungsschlag
An der Börse zeigen sich Anleger erleichtert über den Befreiungsschlag. Nachdem die Aktien mit einem Plus von 14 Prozent in den Handel gestartet waren, notieren sie aktuell immer noch um 7,3 Prozent höher.

Noch Ende April hatte Santhera einen klaren Jahresverlust für das vergangenen Geschäftsjahr in Höhe von 70,1 Millionen Franken vermeldet, zudem reichten nach damaligem Stand die finanziellen Mittel nur noch bis ins vierte Quartal 2023.

Erst im Februar hatte das Unternehmen sich einmal mehr eine Finanzspritze beschafft – durch eine Aktienplatzierung und eine Änderung der bestehenden Finanzierungsvereinbarung mit von Highbridge Capital Management verwalteten Fonds sicherte sich das Unternehmen bis zu 22,2 Millionen Franken. (awp/mc/ps)

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