US-Schluss: Chinas Konjunkturmassnahmen machen Anlegern Mut

US-Schluss: Chinas Konjunkturmassnahmen machen Anlegern Mut
(Adobe Stock)

New York – Der Dow Jones Industrial ist am Dienstag im Aufwind geblieben. Börsianer verwiesen auf die jüngsten chinesischen Konjunkturmassnahmen als Antrieb. Etwas gedämpft wurde die Stimmung allerdings von Rezessionsängsten sowie Warnungen vor steigenden und länger anhaltend hohen US-Leitzinsen.

Der US-Leitindex gewann 0,93 Prozent auf 34 261,42 Punkte und baute damit seine zu Wochenbeginn erzielten Gewinne aus. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,67 Prozent auf 4439,26 Zähler nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 0,49 Prozent auf 15 119,06 Punkte zu.

Am Vortag war bekannt geworden, dass China dem angeschlagenen Immobilienmarkt des Landes stärker unter die Arme greifen will. Konkret geht es dabei unter anderem um die Stundung von Immobilienkrediten. Damit soll es ermöglicht werden, im Bau befindliche Immobilienprojekte zu Ende zu führen. Darüber hinaus könnte es weitere Stützungsmassnahmen geben, merkten die Marktstrategen der Deutschen Bank mit Blick auf entsprechende Medienberichte an.

Für etwas Verunsicherung sorgten jedoch Kommentare von Vertretern der US-Notenbank Fed, die die Notwendigkeit einer weiteren Straffung der Geldpolitik in diesem Jahr bekräftigt hatten. Dies nährt die Befürchtung, dass die grösste Volkswirtschaft der Welt in eine Rezession abgleiten könnte. «Die US-Aktienmärkte haben eine weiche Landung oder eine freundlichere Rezession eingepreist, aber eigentlich besteht das Risiko, dass die Rezession härter ausfällt als erwartet», sagte Managerin Cecilia Chan vom Vermögensverwalter HSBC Asset Management.

Im Dow nahmen die Aktien von Salesforce mit einem Plus von 3,9 Prozent den zweiten Platz ein. Der SAP-Konkurrent hatte angekündigt, seine Listenpreise im Schnitt um neun Prozent erhöhen zu wollen.

Die Nase vorn im US-Leitindex hatten die Anteilscheine von 3M, die um 4,9 Prozent anzogen. Sie profitierten damit von einem positiven Analystenkommentar von Bank of America. Die Vorzüge der Restrukturierungspläne des Mischkonzerns würden unterschätzt, schrieb der Experte Andrew Obin.

Die Papiere von US Bancorp stiegen um 3,5 Prozent und zählten damit zu den besten Werten im S&P 500. Auch hier erwies sich ein Analystenkommentar von Bank of America als Antrieb. Der Experte Ebrahim Poonawala bezeichnete das Finanzinstitut als eines der qualitativ hochwertigsten Unternehmen im US-Bankensektor.

An der Nasdaq-100-Spitze zogen die Anteilscheine von Activision Blizzard um zehn Prozent an. Microsoft ist der Übernahme des Videospiele-Riesen ein grosses Stück näher gerückt. Ein Richter in San Francisco wies den Antrag der US-Regierung ab, das Geschäft mit einer einstweiligen Verfügung zu blockieren. Microsoft denkt nun über neue Zugeständnisse an die britische Wettbewerbsaufsicht CMA nach. Die Papiere des Software-Konzerns legten etwas zu.

Der Eurokurs geriet ein wenig unter Druck und notierte im späten US-Handel bei 1,1006 US-Dollar. Die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung für Deutschland haben sich im Juli wieder eingetrübt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0989 (Montag: 1,0956) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9100 (0,9127) Euro.

Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) legte um 0,14 Prozent auf 111,30 Punkte zu. Die Rendite für zehnjährige Treasuries fiel im Gegenzug auf 3,98 Prozent. (awp/mc/ps)

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