Bundeskanzler Walter Thurnherr tritt zurück
Bern – Bundeskanzler Walter Thurnherr (Mitte) will Ende Jahr nach acht Jahren im Amt nicht mehr zur Wiederwahl antreten. Seine Nachfolge wird am 13. Dezember bei der Gesamterneuerungswahl des Bundesrats bestimmt.
In der Öffentlichkeit schuf sich Thurnherr vor allem mit ausgefeilten, rhetorisch guten Reden einen Namen. Sachpolitisch beschäftigte er sich in den vergangenen Jahren unter anderem mit der Aufarbeitung der Coronakrise, der Digitalisierung der Bundesverwaltung und mit dem Dossier der elektronischen Stimmabgabe.
Gute Stimmung im Bundesrat
Der 60-Jährige erklärte vor den Medien in Bern, sein Rücktritt habe nichts mit der Ambiance im Bundesrat zu tun. «Die Stimmung ist sehr gut.» Er bezeichnete die laufende Legislatur jedoch als «schlimmste seit dem Zweiten Weltkrieg». Eine Krise habe die nächste gejagt. Thurnherr hob die «sehr dramatische Pandemiephase» hervor, und auch die CS-Notübernahme sei nicht spurlos am Land vorbeigezogen.
Thurnheer ist seit 1997 für den Bund tätig. 1997 nanninte der damalige Aussenminister Flavio Cotti zu seinem persönlichen Mitarbeiter. 2002 wurde er Generalsekretär im EDA. Von 2003 bis 2010 war er in gleicher Funktion beim damaligen Volkswirtschaftsdepartement EVD und von 2011 bis 2015 im Uvek tätig, ehe er zum Bundeskanzler und Nachfolger von Achille Casanova gewählt wurde. (mc/pg)