Gotthard-Strassentunnel: Defekte Zwischendecke entfernt

Gotthard-Strassentunnel: Defekte Zwischendecke entfernt
Bauarbeiten an der defekten Decke im Gotthard-Strassentunnel. (Foto:; Astra)

Bern – Gestern Nachmittag haben die Bauarbeiten zur Wiedereröffnung des Gotthard-Strassentunnels begonnen. Nach Sicherungsarbeiten am Nachmittag konnte die defekte Zwischendecke in der Nacht abgebrochen werden. Ziel ist es, den Tunnel Ende dieser Woche zu öffnen, wie das Bundesamt für Strassen (Astra) am Dienstag mitteilte.

Gestern Nachmittag haben die notwendigen Bauarbeiten zur Wiedereröffnung des Gotthard-Strassentunnels begonnen. An Nachmittag wurde die Schadensstelle gesichert und Kabel der Betriebs- und Sicherheitsausrüstung (u. a. das Brandmeldekabel sowie die Beleuchtung) umverlegt. In der Nacht konnte dann die defekte Zwischendecke zurückgebaut werden. Rund um den Schadensort schützten Gummimatten von Förderbänden sowie eine Kiesdecke (Ausbruchmaterial) auf der Strasse den bestehenden Strassenbelag. Diese Arbeiten konnten heute Morgen abgeschlossen werden.

Aktuell laufen Sicherungsarbeiten an den bestehenden Deckenelementen. Demnächst beginnen auch die Bauarbeiten für den Ersatz der defekten Zwischendecke. Eingebaut wird eine Stahlkonstruktion mit gleicher Querschnittsfläche. Die einzelnen Stahlelemente sind bereits in Produktion. Mit dieser Konstruktion kann die Funktionalität des Abluftkanals bei Inbetriebnahme des Tunnels gewährleistet werden. Über den Abluftkanal wird im Brandfall der Rauch aus dem Fahrbahnraum abgesogen.

Die Arbeiten sind aktuell auf Kurs. Das Astra geht weiterhin davon aus, dass der Gotthard-Strassentunnel noch in dieser Woche wieder für den Verkehr freigegeben werden kann.

Abklärung der Ursachen
Als Ursache für die Schäden geht das Astra heute von Spannungsumlagerungen im Gebirge aus. Hierfür gibt es mehrere denkbare Möglichkeiten: Bewegungen im Berg, tektonische Einflüsse oder auch Bauarbeiten im Berg. Die Ursache(n) oder eine Kombination davon kann das Astra zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abschliessend benennen.

Klar ist aber auch, dass dem Berg mit den baulichen Massnahmen für die zweite Röhre einiges zugemutet wird. Für den Bau der zweiten Röhre fanden und finden umfangreiche Ausbruchsarbeiten statt. Zum einen baut das Astra Zugangsstollen, aber auch Kavernen für Baustelleninstallationen. Beispielsweise wird aus Umweltschutzgründen praktisch die ganze Betonaufbereitung (inkl. Recyclinganlage) im Berg drinnen erfolgen. Diese Ausbruchsabreiten erfolgen teilweise konventionell (keine Tunnelbohrmaschinen). Aufgrund der Härte des Gesteins kommt auch Sprengvortrieb zum Einsatz. Für die Sprengungen gelten strenge Grenzwerte, deren Einhaltung auch permanent überwacht werden.

Das Astra untersucht umfassend, ob zwischen diesen Arbeiten und den vermuteten Spannungsumlagerungen Zusammenhänge bestehen. Sobald diese Ergebnisse vorliegen, wird das Astra dies kommunizieren. Bis die Resultate bekannt sind, sind die Ausbrucharbeiten eingestellt. (Astra/mc/ps)

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