CH-Schluss: Dank Schwergewichten weitere Erholung

CH-Schluss: Dank Schwergewichten weitere Erholung
(Adobe Stock)

Zürich – Die Schweizer Aktienbörse hat am Mittwoch erneut fester geschlossen. Doch die Erholung hat im Handelsverlauf etwas an Schwung eingebüsst, und die Höchstwerte konnten am Schluss nicht gehalten werden. Dabei verdankte der Leitindex SMI seine Kursavancen hauptsächlich den SMI-Schwergewichten. Die Anleger hätten sich wegen des Kriegs im Nahen Osten zudem eher vorsichtig verhalten. Denn die Situation könnte zu einem breiteren regionalen Konflikt auswachsen, befürchteten sie.

Auslöser für die Erholung war die Entspannung am US-Anleihenmarkt. In den vergangenen Tagen hatten sich Vertreter der US-Notenbank Fed in Richtung stabiler Leitzinsen geäussert. Die gestiegenen Renditen hätten zu restriktiveren Finanzierungsbedingungen geführt. Dadurch würden weitere Zinserhöhungen weniger notwendig. Gebremst wurde der Kursanstieg dann aber von stärker als erwartet gestiegenen US-Produzentenpreisen. Am Abend veröffentlicht das Fed das Protokoll der jüngsten Sitzung. Am (morgigen) Donnerstag stehen in den USA dann neben den wöchentlichen Arbeitsmarktdaten auch die Konsumentenpreise auf dem Programm. Wichtige Daten, könnten diese den Anlegern doch Signale für den weiteren geldpolitischen Kurs des Fed geben.

Der SMI schloss um 0,33 Prozent fester bei 11’038,30 Punkten – unter dem Tageshoch von 11’065 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, deren Gewichtung aber gekappt ist, war mit 1720,84 Punkten (+0,02%) nahezu unverändert. Derweil rückte der SPI um 0,48 Prozent auf 14’434,12 Zähler vor. Von den 30 SLI-Werten waren 20 höher und zehn gaben nach.

Damit entwickelte sich der SMI besser als seine europäischen Pendants. Dies lag vor allem am Schwergewicht Nestlé (+1,8%) und etwas weniger auch an den Papieren der Pharmariesen Roche GS und Novartis (je +0,6%). Während sich Nestlé weiter vom jüngsten Kurssturz erholten, profitierten die beiden Pharmaschwergewichte von stützenden Kommentaren von Jefferies. Von Novartis wird demnach ein gutes drittes Quartal erwartet und bei Roche eine nach oben überarbeitete Prognose nicht ausgeschlossen.

Neben Nestlé setzten auch die PS (+1,8%) und Namenaktien (+1,5%) von Lindt&Sprüngli die Erholung fort. Bereits am Vortag hatten die Papiere zugelegt, nachdem Ende vergangener Woche noch Spekulationen über den Einfluss neuer Diätmedikamente für Unsicherheit in der Branche gesorgt hatten.

Stark gekauft wurden zudem die Aktien von Sandoz (+3,4%). Händler verwiesen darauf, dass Blackrock bei dem vergangene Woche abgespaltetem Generikahersteller mit mehr als 6 Prozent eigestiegen ist.

Gesucht waren zudem Finanzwerte wie UBS (+1,0%), Julius Bär (+0,6%) und Partners Group (+0,4%) sowie Swiss Re (+0,8%), Swiss Life (+0,6%) und Zurich (+0,5%). Swiss Re profitierten laut Händlern von einer Hochstufung durch Mediobanca.

Klar im Plus schlossen am Tag vor dem Quartals-Update auch die Anteilsscheine des Vakuumventil-Spezialisten VAT (+1,4%). RBC hatte sich in einer Studie positiv über die Branche geäussert. Zusätzlich stützten die Zahlen des koreanischen Chip-Konzerns Samsung die gesamte Branche. In den hinteren Reihen zogen AMS Osram (+2,1%) und Inficon (+3,7%) deutlich an.

Dagegen litt vor allem die Luxusgüterwerte Richemont (-4,0%) unter den schwachen Zahlen des Branchenkollegen LVMH vom Vorabend. Die Aktien des nicht nur auf das oberste Preissegment fokussierten Uhrenkonzerns Swatch (+0,1%) schlugen sich klar besser.

Unter Druck standen auch die Anteile des Augenheilmittelkonzerns Alcon (-2,0%), des Logistikriesens Kühne+Nagel (-1,5%) und der Technologiefirma Logitech (-1,1%). Givaudan (-0,8%) schlossen vor dem am Donnerstag erwarteten Quartalsumsatz ebenfalls tiefer.

Auf den hinteren Reihen fielen Varia US Property (+6,9%) positiv auf. Die Immobilienfirma will neben der regulären eine Extra-Dividende von 3 Franken je Aktie ausschütten.

Komax sackten nach einer Herabstufung auf «Untergewichten» von «Marktgewichten» durch die ZKB um 3,5 Prozent ab. U-Blox (-1,4%) schlossen nach Umsatzzahlen etwas schwächer. (awp/mc/pg)

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