VAT mit deutlich weniger Umsatz und Auftragseingang
Haag – Der Vakuumventil-Hersteller VAT bekommt weiterhin die Schwäche der Halbleiterindustrie zu spüren und muss auch im dritten Quartal einen deutlichen Umsatzrückgang vermelden. Auch der Auftragseingang ist deutlich unter dem Vorjahresniveau ausgefallen. Das Unternehmen gibt sich aber zuversichtlich, dass die Talsohle durchschritten ist.
In den ersten neun Monaten betrug der Nettoumsatz 209,8 Millionen Franken, das waren 31 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode, wie VAT am Donnerstag mitteilte. Die tieferen Ausgaben für Investitionsgüter in der Halbleiterindustrie, dem grössten Endkundenmarkt der VAT, hätten sich fortgesetzt. Der Umsatz liegt innerhalb der eigenen Prognosen: VAT hatte im Vorfeld einen Umsatz zwischen 190 und 220 Millionen Franken erwartet.
Der Auftragseingang nahm im Vergleich zum gleichen Vorjahressemester sogar um 48 Prozent auf 163,7 Millionen Franken ab. Immerhin sei er aber leicht über dem Ergebnis des zweiten Quartals 2023 ausgefallen. Der Auftragsbestand lag per Ende September bei 282 Millionen Franken nach 340 Millionen zum Ende des zweiten Quartals. Das sogenannte Book-to-Bill-Verhältnis lag damit bei 0,78.
Mit den Zahlen liegt VAT etwas unter den Erwartungen der Analysten. Diese hatten einen Umsatz von 212,9 Millionen Franken und einen Auftragseingang von 173,9 Millionen prognostiziert.
Weiter gedämpftes Halbleitergeschäft
VAT erwartet nun, dass sich die Marktbedingungen für Ventile im vierten Quartal und im Laufe des Jahres 2024 allmählich verbessern. Im Geschäftsfeld Advanced Industrials geht das Unternehmen von steigenden Aufträgen aus. Im Bereich Global Service erwartet es allerdings aufgrund der weiterhin gedämpften Nachfrage im Halbleitergeschäft schwächere Marktbedingungen für die Ausrüstung von Halbleiterwerken. Den Nettoumsatz im vierten Quartal sieht VAT im Bereich von 200 bis 230 Millionen Franken.
Für das Gesamtjahr 2023 rechnet das Unternehmen mit einem geringerem Umsatz, EBITDA, Nettogewinn und freien Cashflow im Vorjahresvergleich. Die EBITDA-Marge für das zweite Halbjahr 2023 liege voraussichtlich höher als im ersten Halbjahr, aber dennoch leicht unter der Zielspanne von 32 bis 37 Prozent.
Das Unternehmen hat zudem Finn Felsberg per 1. Dezember 2023 zum neuen Executive Vice-President (EVP) der Semiconductor Solutions Group (SSG) und Mitglied der VAT-Konzernleitung ernannt. Der Deutsche, der über 20 Jahre lang bei Infineon tätig war, tritt die Nachfolge von Urs Gantner an, der ab dem 1. Januar 2024 das Amt des VAT-CEO der VAT übernimmt. (awp/mc/ps)