Devisen: Eurokurs erholt sich leicht – EUR/CHF über 0,95
Frankfurt – Der Euro hat sich am Montag etwas von den Kursverlusten der vergangenen Handelstage erholt. Am späten Nachmittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,0550 US-Dollar und damit etwas mehr als am Morgen.
Auch zum Franken hat der Euro wieder leicht zugelegt. Ein Euro kostet aktuell 0,9513 Franken nach 0,9489 noch am frühen Morgen. Der US-Dollar kostet mit 0,9017 Franken nur wenig mehr als am Freitagabend (0,9009).
Am Freitagabend war die Gemeinschaftswährung aus Furcht vor einer Eskalation des Krieges im Nahen Osten bis auf das Rekordtief von 0,9456 Franken gefallen. Zwar war der Euro im Januar 2015, als die SNB den Euro-Mindestkurs aufhob, bis 85 Rappen abgestürzt. Allerdings kam es dabei laut Händlern kaum zu einem Abschluss, entsprechend galt der im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg im September 2022 erreichte Kurs von knapp 95 Rappen als bisheriger Tiefstwert. Dieser wurde mit den Kursen am Freitagabend nun aber unterschritten.
Die klassischen sicheren Häfen wie etwa der Schweizer Franken seien seit dem Wochenausklang gefragt, heisst es im Markt. Typischerweise seien solche Risk-Off-Episoden von recht kurzer Dauer, sagt Antje Praefcke von der Commerzbank. Die weitere Entwicklung des Frankenkurses hängt laut den Devisenexperten stark davon ab, wie sich die Lage im Nahen Osten weiterentwickelt. Sollte sie eskalieren – das heisst wenn weitere Länder in den Konflikt hineingezogen werden – würde sich die Unsicherheit verschärfen und den Franken stärken, sagt Thomas Flury von der UBS.
Zu Beginn der neuen Handelswoche zeigte sich nun aber an den Finanzmärkten etwas Hoffnung nach jüngsten Bemühungen der USA und anderer Staaten, die Eskalation im Krieg zwischen der islamistischen Hamas und Israel einzudämmen. Zudem gab es zu Beginn der Woche zunächst keine grösseren negativen Nachrichten.
Polnischer Zloty steigt nach Wahl
Deutlich zulegen konnte der polnische Zloty. Gegenüber Dollar und Euro stieg der Wechselkurs um jeweils mehr als ein Prozent. Nach der Parlamentswahl in Polen zeichnet sich ein möglicher Machtwechsel in Warschau ab. «Das ist ein ausgesprochen positives Signal für den Zloty», kommentierte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte der Commerzbank.
Nach Einschätzung von Analysten der Grossbank Unicredit dürfte eine mögliche Koalition aus bisherigen Oppositionsparteien in Polen eine Pro-EU-Wende vollziehe und die Justizreformen rückgängig machen. Dies wiederum könnte zu einer Freigabe milliardenschwerer EU-Gelder führen, die wegen der Grundrechtsverletzungen durch die bisherige PiS-Regierung von Brüssel gesperrt wurden.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86545 (0,86415) britische Pfund und 157,54 (157,44) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1918 Dollar gehandelt. Das waren etwa 14 Dollar weniger als am Freitag. (awp/mc/pg)