US-Schluss: Gewinne – Hoffen auf Diplomatie im Nahen Osten
New York – Die US-Börsen sind mit deutlichen Gewinnen in die neue Woche gestartet. Die wichtigsten Indizes zogen am Montag um jeweils rund ein Prozent an. Händler verwiesen als Antrieb auf diplomatische Bemühungen, eine Ausweitung des Krieges zwischen Israel und der Hamas über die Region hinaus zu verhindern.
Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 0,93 Prozent auf 33’984,54 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,06 Prozent auf 4373,63 Punkte nach oben. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Index Nasdaq 100 zog um 1,18 Prozent auf 15’172,73 Zähler an.
US-Präsident Joe Biden sagte kurzfristig eine Reise in den Bundesstaat Colorado ab. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass er in dieser Woche eine Reise nach Israel plant. Darüber hatten US-Medien zuvor spekuliert. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu soll Biden während eines Telefonats am Wochenende nach Israel eingeladen haben. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reist am Dienstag nach Israel.
«Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten bleiben das Hauptthema des Marktes», sagte Luke Hickmore, Investment Director beim Vermögensverwalter Abrdn Investment Management. «Es mag jetzt ruhiger erscheinen, aber wenn sich der Krieg auf andere Teile der Region ausweitet, bedeutet das mehr Druck auf den Ölpreis und mehr Unsicherheit, mit der der Markt umgehen muss. Das wird hier ein wichtiger Faktor sein.»
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Pfizer nach reduzierten Jahreszielen im Mittelpunkt des Interesses. Wegen weggebrochener Covid-Erlöse hatte der Pharmakonzern die Prognose für den Umsatz im laufenden Jahr gekappt. Vor dem Hintergrund dennoch positiver Äusserungen von Experten legten Pfizer-Aktien um 3,6 Prozent zu. So rät der Fachmann Akash Tewari vom Analysehaus Jefferies den Anlegern gerade jetzt zum Einstieg bei Pfizer. Dank der Einsparungen seien die Ergebnisziele für 2024/25 mehr als nur erreichbar.
Nach der Umsatzwarnung von Pfizer fielen gleichwohl die Titel der Corona-Impfstoffhersteller Biontech und Moderna um 6,4 beziehungsweise 6,5 Prozent. Biontech ist beim Corona-Impfstoff Comirnaty der Partner von Pfizer. Biontech kündigte an, die möglichen Auswirkungen der von Pfizer vorgenommenen Abschreibungen und anderen Belastungen im Zusammenhang mit dem Mittel auf die Finanzergebnisse des eigenen Konzerns zu prüfen.
Die Anteilscheine von Lululemon zogen an der Nasdaq-100-Spitze um 10,3 Prozent an. Die Aktien des Yoga-Bekleidungsherstellers ersetzten zur Wochenmitte im S&P die Papiere von Activision Blizzard. Der Videospiele-Riese war vom Software-Konzern Microsoft übernommen worden.
Für die Papiere von Manchester United ging es um 10,4 Prozent nach unten. Der katarische Scheich Jassim bin Hamad Al Thani hatte übereinstimmenden Medienberichten zufolge sein Angebot zum Kauf des Fussballclubs zurückgezogen. Neben dem britischen Milliardär Jim Ratcliffe war er einer von nur zwei Bietern, die ihre Übernahme-Absicht öffentlich erklärt hatten. Der derzeitige Besitzer ist die US-Familie Glazer.
Der Euro erholte sich dank der überwiegend freundlichen Stimmung an den Aktienmärkten und wurde im späten New Yorker Geschäft mit 1,0559 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0538 (Freitag: 1,0524) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9489 (0,9502) Euro gekostet.
Am US-Anleihemarkt fiel der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) um 0,46 Prozent auf 107,20 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Anleihen stieg im Gegenzug auf 4,71 Prozent. (awp/mc/ps)
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