VP Bank Spotanalyse: US-Arbeitsmarktbericht zeigt Schwäche im Detail
Ausserhalb des Landwirtschaftssektors wurden im Oktober 150.000 neue Stellen geschaffen. Die Arbeitslosenquote steigt von 3.8% auf 3.9%.
von Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank
Die guten Zeiten am Arbeitsmarkt dürften sich langsam ihrem Ende nähern. Der Stellenaufbau im September ist zwar in absoluter Betrachtung durchaus noch als solide zu bezeichnen, doch im Detail sind Schwächen zu erkennen. So ist die durchschnittliche Wochenarbeitszeit gesunken. Darüber hinaus wurde der Jobaufbau der vorangegangenen zwei Monate nach unten revidiert. Und die Arbeitslosenquote ist seit Januar immerhin um 0.5 Prozentpunkte gestiegen. Der vermeldete Stellenabbau im verarbeitenden Gewerbe ist derweil aber dem Streik der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) zuzuschreiben. Im kommenden Monat dürfte es hier zu Nachholeffekten kommen.
Der Arbeitsmarktbericht ist ein Blick in den Rückspiegel. Der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe ist ein vielbeachtetes Konjunkturbarometer, was zuletzt für negative Schlagzeilen sorgte. Der Gradmesser für die US-Industrie signalisierte eine bevorstehende merkliche Abkühlung und auch eine merklich schwächere Arbeitskräftenachfrage. Zwar liefert das verarbeitende Gewerbe nur einen verhältnismässig kleinen Ausschnitt aus der Gesamtwirtschaft, doch nichtsdestotrotz könnte dies ein erstes Warnsignal für einen schwächeren Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten sein.
Der Arbeitsmarktbericht erhärtet die These, dass die Fed am Zinshoch angelangt hat. Kühlt sich der US-Wirtschaft in den kommenden Quartalen ab und kommt es der von uns erwarteten Rezession dürfte im kommenden Jahr Zinssenkungen auf der Agenda stehen. (VP Bank/mc/pg)