Ölpreise geben erneut nach – Skepsis trotz Opec-Kürzung
New York / London – Die Ölpreise sind am Montag gefallen und haben damit an ihre Tendenz von Ende vergangener Woche angeknüpft. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar kostete zuletzt 78,71 US-Dollar. Das waren 14 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Januar-Lieferung fiel um 18 Cent auf 73,90 Dollar. Allerdings machten die Ölpreise zeitweise noch deutlichere Verluste grösstenteils wett.
An den Märkten herrscht nach der Förderkürzung des Erdölverbunds Opec+ immer noch Skepsis. Die rund zwanzig Ölstaaten hatten ihre Produktion in der vergangenen Woche um knapp eine Million Barrel je Tag zusätzlich gekürzt. Zugleich setzt der Ölgigant Saudi-Arabien seine bestehenden Kürzungen zusammen mit Russland bis mindestens zum Ende des ersten Quartals 2024 fort.
Für Stirnrunzeln sorgte allerdings, dass die neuen Förderbeschränkungen als freiwillig bezeichnet wurden. Ausserdem wurden sie nicht von der Opec+ selbst kommuniziert, sondern durch die jeweiligen Mitgliedstaaten. Am Ölmarkt hat dieses Vorgehen irritiert und Fragen zum Zusammenhalt des Verbunds aufgeworfen. Zumal das Treffen wegen eines Disputs über einzelne Förderquoten verschoben werden musste.
Die Preise erholten sich etwas, nachdem der stellvertretende US-Energieminister David Turk gesagt hatte, das Land nutze die niedrigen Preise, um seine strategischen Reserven so weit wie möglich aufzufüllen. Diese Bemühungen würden jedoch durch logistische Zwänge eingeschränkt, sagte Turk Bloomberg TV. (awp/mc/pg)