Ölpreise geben moderat nach – US-Produktion auf Rekordniveau
New York / London – Die Ölpreise haben am Donnerstag bis zum Mittag moderat nachgegeben. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar 79,37 US-Dollar. Das waren 33 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 32 Cent auf 73,90 Dollar.
Etwas belastet wurden die Rohölpreise durch die eher trübe Stimmung an den Finanzmärkten. Ansonsten fielen die Impulse im Vormittagshandel gering aus. Vor den anstehenden Feiertagen dürften sich die Marktteilnehmer zunehmend aus dem Handel verabschieden.
Ungeachtet dessen steht am Erdölmarkt die angespannte Lage im Roten Meer im Mittelpunkt. Viele Handelsschiffe meiden die für den Öltransport wichtige Route, weil die von Iran unterstützten Huthi-Rebellen mehrere Schiffe attackiert hatten. Die USA haben daher eine Militärallianz zum Schutz der Schiffe ins Leben gerufen. Die Huthi-Rebellen drohen mit Vergeltung im Fall von Angriffen auf ihre Stützpunkte im Jemen.
Dass die Rohölpreise bisher nur mit moderaten Aufschlägen auf den Nahostkonflikt reagiert haben, liegt auch an dem hohen Angebot aus den USA. Dort ist die Tagesproduktion nach jüngsten Zahlen des Energieministeriums auf ein Rekordniveau von 13,3 Millionen Barrel gestiegen. Die Entwicklung gilt auch als ein Grund, warum die Förderbeschränkungen des grossen Ölverbunds Opec+ bisher keine nachhaltigen Preissteigerungen bewirkt haben. (awp/mc/ps)