US-Schluss: Leichte Erholung nach Rückschlag am Vortag
New York – Nach Gewinnmitnahmen am Mittwoch hat sich die Stimmung am US-Aktienmarkt am Donnerstag wieder etwas aufgehellt. Die wichtigsten Indizes legten um jeweils rund ein Prozent zu und knüpften damit an ihre jüngste Rally an. Schwache Konjunkturdaten hatten generell die Annahme gestützt, dass die US-Notenbank im kommenden Jahr die Leitzinsen rasch senken dürfte. Diese Aussicht treibt die Börsen aktuell an, denn niedrigere Zinsen lassen Aktien im Vergleich zu Anleihen attraktiver erscheinen.
Der Dow Jones Industrial legte um 0,87 Prozent auf 37 404,35 Punkte zu. Am Tag zuvor hatte der US-Leitindex nach seiner jüngsten Rekordjagd mit neun freundlichen Handelstagen in Folge erstmals wieder nachgegeben. Der Verlust am Mittwoch hatte bei 1,3 Prozent gelegen. Soviel hatte er an einem Tag zuletzt Anfang Oktober eingebüsst, bevor die fulminante Börsenrally begonnen hatte.
Der marktbreite S&P 500 stieg am Donnerstag um 1,03 Prozent auf 4746,75 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 1,23 Prozent auf 16 757,41 Zähler.
In den USA war die Wirtschaft im Sommer laut einer dritten Schätzung etwas schwächer als bisher bekannt gewachsen. Ausserdem trübte sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Dezember kräftig ein.
An der Spitze des Nasdaq 100 schnellten die Aktien von Micron Technology um 8,6 Prozent in die Höhe. Der Halbleiterhersteller hatte laut Analysten einen starken Ausblick präsentiert. Die Papiere des Wettbewerbers Intel stiegen um 2,9 Prozent und hatten damit im Dow die Nase vorn.
Die Anteilscheine von Salesforce gewannen als zweitbester Dow-Wert 2,7 Prozent und profitierten von einer positiven Studie der Bank Morgan Stanley. Analyst Keith Weiss sieht entgegen den gedämpften Investorenerwartungen Umsatztreiber für den Softwarekonzern. Dazu gehörten etwa Preiserhöhungen und das Cloud-Geschäft.
Zudem beschäftigte die Anleger ein Bericht, dass die USA höhere Zölle auf chinesische Waren in Erwägung ziehen. Dazu zählten Elektroautos, wie das «Wall Street Journal» unter Berufung auf nicht näher benannte Personen berichtete. Tesla legten um drei Prozent zu. Unter den traditionellen Herstellern, die ebenfalls Elektroautos anbieten, zogen die Papiere von General Motors um 2,2 und die von Ford um 4,6 Prozent an.
Auch Solarprodukte zählen dem Bericht zufolge zu diesem Kreis. Unter den Aktien der Branche gewannen Enphase Energy 4,6 Prozent, Solaredge stiegen um 2,4 Prozent und First Solar um 3,3 Prozent. Für die Anteilsscheine von Sunrun ging es um sieben Prozent nach oben.
Der Kurs des Euro profitierte von den schwachen US-Konjunkturdaten und notierte zuletzt bei 1,1005 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0983 (Mittwoch: 1,0944) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9104 (0,9137) Euro.
Am US-Rentenmarkt fiel der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) um 0,10 Prozent auf 112,67 Punkte. Die Rendite stieg im Gegenzug auf 3,90 Prozent. (awp/mc/pg)