Sika wächst dank Grossakquisition deutlich
Baar – Der Bauchemiekonzern Sika hat im Geschäftsjahr 2023 ein hohes Wachstumstempo angeschlagen – eine grosse Akquisition trieb den Umsatz. Auf der anderen Seite schmälerte der starke Schweizer Franken die ausgewiesenen Verkäufe.
In Landeswährungen gerechnet steigerte Sika den Umsatz um 14,5 Prozent auf 11,24 Milliarden Franken, wie die Innerschweizer am Mittwoch bekannt gaben. Das wichtigste Ereignis im Berichtsjahr war die im Mai abgeschlossene Übernahme des Mitbewerbers MBCC aus Deutschland.
Mit dem früheren Bauchemie-Geschäft von BASF kam Sika zu einem zusätzlichen Jahresumsatz von 2,1 Milliarden Franken und stieg zum unangefochtenen Marktführer auf. Das prägte das Bild in 2023: Alleine mit Übernahmen wuchs Sika um 13,3 Prozent.
Der Konzern strich derweil das organische Wachstum von 1,2 Prozent mit seinen Produkten heraus, die etwa zur Verstärkung und Abdichtung von Baumaterialien verwendet werden. Und das in einem organisch schrumpfenden Markt, wie Sika in dem Communiqué betonte.
Negative Währungseffekte
Der grosse Wermutstropfen war der starke Schweizer Franken, der zu fast allen Währungen stark aufgewertet hat. Währungseffekte schmälerten die Verkäufe daher um deutliche 7,4 Prozent und das in Schweizer Franken ausgewiesene Wachstum lag mit 7,1 Prozent nur noch halb so hoch.
Analysten hatten im Schnitt mit einem noch etwas höheren Umsatz gerechnet – hatte Sika doch zuletzt im Oktober noch ein deutlicheres Wachstum von mindestens 15 Prozent in Aussicht gestellt.
In der Folge wurden die Sika-Aktien verkauft: Sie standen gegen 10.45 Uhr 3,0 Prozent tiefer. Im bisherigen Jahresverlauf haben sie damit rund 10 Prozent verloren.
Die Experten suchen das Haar in der Suppe im Schlussquartal 2023. Und dieses Haar fanden sie in einer enttäuschenden Absatzentwicklung in Nord- und Südamerika sowie im verhaltenen Geschäft mit Klebstoffen und Dichtmitteln für die Autoindustrie. Hier wirkte sich der Streik in den USA gegen die Konzerne General Motors, Ford und Stellantis negativ aus.
Weiteres Wachstum voraus
Sika will gleichwohl weiter wachsen – in den kommenden Jahren soll es mit dem Umsatz jeweils um 6 bis 9 Prozent nach oben gehen. Denn der Bau sei zunehmend von den Megatrends Nachhaltigkeit, Urbanisierung und Automatisierung geprägt – Sika sei mit seinen Anwendungen diesbezüglich gut positioniert.
Den vollständigen Jahresabschluss inklusive der Gewinnzahlen wird Sika am 16. Februar vorlegen. Einen Vorgeschmack darauf gab es aber bereits am Mittwoch: Der am EBIT gemessene Betriebsgewinn soll noch stärker als der Umsatz zulegen.
Nicht berücksichtigt in dieser Projektion ist allerding die zugekaufte MBCC. Denn die Akquisitions- und Integrationskosten verschlingen aktuell noch viel Geld.
Sika-Aktien nach Zahlen zum Jahresumsatz im Angebot
Die Aktien von Sika wurden am Mittwoch verkauft. Bis Börsenschluss büssten die Papiere 3,6 Prozent auf 244,00 Franken ein. Im bisherigen Jahresverlauf haben sie damit über 10 Prozent verloren. (awp/mc/pg)