Nach 1,5 Grad legt der Klimawandel erst richtig los
Ein Jahr lang hat der Planet nun gezeigt, was 1,5-Grad-Erderwärmung bedeuten kann: Hitze, Brände und Fluten weltweit. Dies ist die Grenze, um Schlimmeres zu verhindern.
Langsam wird deutlich, wie sich diese Schwelle anfühlen könnte: Erstmals war der Planet die vergangenen zwölf Monate um 1,5 Grad Celsius wärmer als vor der Zeit, zu der Menschen begannen, mit massenhaft fossilen Brennstoffen das Klima aufzuheizen. Zwischen Februar 2023 und Januar 2024 ist die Grenze nun laut dem Erdbeobachtungsprogramm Copernicus geknackt. 2023 allein, das wohl wärmste Jahr seit rund 100.000 Jahren, hatte noch einen kleinen Temperaturschritt unter dieser Marke gelegen. Der Grund, klar, der Klimawandel, aber auch das Wetterphänomen El Niño, das sich insbesondere seit Herbst auf die globalen Temperaturen auswirkt.
Das 1,5-Grad-Ziel ist plötzlich keine symbolische Grenze der Erderwärmung mehr, auf die sich viele Länder der Welt im Pariser Klimaabkommen geeignet hatten. Hier zu bremsen, entscheidet über noch heftigere Wetter- und Klimabedingungen als jene, die Menschen weltweit schon heute spüren.