Schweizer Aussenhandel schwächelt zum Jahresstart
Bern – Der schweizerische Aussenhandel hat sich zu Jahresbeginn rückläufig entwickelt. Sowohl die Exporte als auch insbesondere die Importe gingen gegenüber dem Vormonat zurück. Einen guten Start ins neue Jahr verzeichnete die Uhrenindustrie.
Insgesamt beliefen sich die Exporte im Januar 2024 auf 21,2 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Dienstag mitteilte. Zum Vormonat sanken sie saisonbereinigt um 1,6 Prozent, real – also um Preisveränderungen bereinigt – verblieb ein Minus von 0,4 Prozent.
Zu Beginn des neuen Jahres habe sich die seit Oktober 2023 zu beobachtende Stagnation der Exporte bestätigt, heisst es in der Mitteilung. In den beiden Vormonaten waren die Ausfuhren zwar real gestiegen, das Wachstum hielt sich aber in Grenzen.
Klar rückläufige Importe
Die Importe gingen derweil im Januar auf 18,4 Milliarden Franken zurück, was nominal einem klaren Minus von 9,3 Prozent entsprach beziehungsweise real ein Rückgang von 4,3 Prozent bedeutete. In den Monaten November und Dezember hatten die Importe noch kräftig zugelegt.
Da die Importe stärker zurückgingen als die Exporte, erhöhte sich der Handelsbilanzüberschuss auf 2,8 Mrd. Franken. Im Dezember hatte dieser noch 1,3 Milliarden Franken betragen.
Bei den einzelnen Warengruppen sticht vor allem die grösste Gruppe der chemischen und pharmazeutischen Erzeugnisse hervor. Hier stagnierten die Exporte aufgrund sinkender Preise. Stark rückläufig waren die Ausfuhren von pharmazeutischen Wirkstoffen, was durch höhere Lieferungen von Roh- und Grundstoffen kompensiert wurde.
Rückläufige Entwicklungen waren auf der Exportseite z.B. auch bei den Präzisionsinstrumenten oder den Metallen zu beobachten. Ein deutliches Plus wurde hingegen bei den Bijouterie- und Juwelierwaren verzeichnet (+16%). Damit weise diese Warengruppe seit Juli einen positiven Exporttrend auf, hiess es.
Bei den Importen waren die chemisch-pharmazeutischen Produkte mit einem Minus von 1,5 Mrd. Fr. bzw. einem Fünftel hauptverantwortlich für den starken Rückgang. Auch die Importe von Fahrzeugen gingen um über 16% zurück. Positiv entwickelten sich die Bijouterie- und Juwelierwaren (+ 31%).
Weniger Güter nach Europa und Nordamerika
Mit Blick auf die einzelnen Regionen sanken die Schweizer Ausfuhren nach Europa (-2,9%) und Nordamerika (-1,2%), während nach Asien mehr Güter verkauft wurden (+4,2%). In Europa fiel der Rückgang am stärksten in Österreich und Italien aus, dagegen stiegen die Lieferungen nach Slowenien kräftig. Das Plus in Asien war den um 10 Prozent höheren Exporten nach China zu verdanken.
Bei den Importen wurden mit Ausnahme von Nordamerika aus allen wichtigen Wirtschaftsräumen weniger Waren eingeführt. Die Einfuhren aus Europa (- 9,3%) und Asien (- 9,9%) gingen deutlich zurück. Insbesondere die Importe aus Japan halbierten sich und verzeichneten damit den stärksten prozentualen Rückgang seit Januar 1997.
Guter Jahresstart für die Uhrenbranche
Parallel zur Aussenhandelsstatistik veröffentlicht der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) eine Statistik zu den Uhrenexporten, in der mit Vorjahreswerten verglichen wird. Die Branche ist gut ins neue Jahr gestartet, die Exporte von Schweizer Uhren stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 Prozent auf 1,92 Milliarden Franken.
Damit hat sich der positive Trend nach dem Rekordjahr 2023 fortgesetzt, wenn auch in einem etwas gemächlicheren Tempo. Stabil entwickelten sich die Exporte in die für die Branche wichtigsten Märkte USA (+2,2%) und China (+5,0%). Zu den wenigen negativen Ausreissern zählten Hongkong (-4,7%) und Deutschland (-11,4%). (awp/mc/pg)