US-Schluss: Indizes peilen nach Preisdaten Rekordhochs an
New York – Die Anleger am US-Aktienmarkt haben am Donnerstag erleichtert auf erwartungsgemäss ausgefallene Inflationsdaten reagiert. Die wichtigsten Indizes legten zu und näherten sich damit wieder ihren jüngst erreichten Rekordhochs. Insbesondere konjunktursensible Technologieaktien zogen an.
Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 0,12 Prozent auf 38 996,39 Punkte. Auf Monatssicht ergibt sich ein Plus von 2,2 Prozent. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Donnerstag um 0,52 Prozent auf 5096,27 Zähler bergauf. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,95 Prozent auf 18 043,85 Punkte.
In den USA hatte sich der Preisauftrieb im Januar – wie von Anlegern erhofft – weiter abgeschwächt. Der Preisindex PCE stieg zum entsprechenden Vorjahresmonat um 2,4 Prozent. Im Dezember waren es noch 2,6 Prozent gewesen. Die Kernrate (ohne Energie- und Nahrungsmittel) sank von 2,9 Prozent im Vormonat auf 2,8 Prozent. Der PCE-Index ist das bevorzugte Preismass der US-Notenbank Fed. Die Preisentwicklung war von Ökonomen so erwartet worden.
Ansonsten bestimmte die laufende Berichtssaison das Nachrichtengeschehen. Bei dem Softwarekonzern Salesforce hatte die übertroffene Gewinnprognose im vergangenen Quartal schwerer gewogen als ein enttäuschender Umsatzausblick. Damit stiegen die Papiere an der Dow-Spitze um drei Prozent.
Die Anteilseigner des Branchenkollegen Snowflake hingegen mussten einen Kurseinbruch von mehr als 18 Prozent verkraften. Hier drückte neben einer ebenfalls enttäuschenden Umsatzprognose der Rücktritt des Konzernlenkers auf die Stimmung.
Unter den grössten Gewinnern im Nasdaq 100 stiegen die Aktien von Monster Beverage um fast sechs Prozent. Der Getränkekonzern hatte mit seiner Bruttomarge positiv überrascht.
Die Papiere des Chipherstellers AMD erreichten ein Rekordhoch und zogen letztlich an der Nasdaq-100-Spitze um gut neun Prozent an. Die Aktien von Halbleiterunternehmen waren in den letzten Monaten in die Höhe geschnellt, aber die Bank Citigroup sieht angesichts des Rückenwinds durch Künstliche Intelligenz weiterhin gute Aussichten für den Sektor.
Für die Aktien von AMC Entertainment ging es um mehr als 13 Prozent bergab. Nach einem enttäuschenden Geschäftsjahr hatte der Kinobetreiber die geplante Vergütung von Unternehmenschef Adam Aron um ein Viertel gekürzt.
Die Anteilscheine von WW International (Weight Watchers) sackten auf ein Rekordtief und fielen am Ende um gut 18 Prozent. Der Anbieter von Gewichtsmanagement- und Wellness-Produkten hatte mit seiner Umsatzprognose enttäuscht. Zudem teilte die Talkshowmoderatorin Oprah Winfrey mit, dass sie nicht mehr für den Verwaltungsrat kandidieren wird.
Der Euro geriet etwas unter Druck und kostete im New Yorker Handel zuletzt 1,0806 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0826 (Mittwoch: 1,0808) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9237 (0,9252) Euro.
Die Kurse der US-Staatsanleihen legten geringfügig zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg um 0,01 Prozent auf 109,83 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere fiel im Gegenzug auf 4,26 Prozent. (awp/mc/pg)