Ex-Chef der Uffizien und Bürgermeisterkandidat von Florenz will Massentourismus bekämpfen

Ex-Chef der Uffizien und Bürgermeisterkandidat von Florenz will Massentourismus bekämpfen
Eike Schmidt vor dem Museum Capodimonte in Neapel. In Florenz will der ehemalige Chef der Uffizien Bürgermeister werden. (Foto: capodimonte)

Florenz – Eike Schmidt, Kandidat der Mitte-Rechts-Koalition für die Bürgermeisterwahlen in Florenz, will den Massentourismus in Florenz bekämpfen. Bei einem Wahlsieg erhöhe er die Eintrittsgebühr für Reisebusse in Florenz, kündigte der deutsche Ex-Chef der Uffizien an.

Die Wahlen finden am 8. und 9. Juni statt. Auch die Zahl der Fast-Food-Lokale in der Innenstadt will der Deutsche eingrenzen. Sein weiteres Ziel sei es, die Zahl der Ferienwohnungen zu reduzieren und langfristige Mietverträge steuerlich zu fördern. Die Gefahr sei ansonsten, dass wegen der zu hohen Zahl von Ferienwohnungen die Stadt an Einwohnern und Studenten verliere.

Ungeregeltes Nachtleben und zunehmende Kriminalität
Schmidt beklagte, dass die Einwohnerinnen und Einwohner des Stadtzentrums Opfer eines ungeregelten Nachtlebens sei. Auch die Kriminalität nehme zu. «Tourismus ist an sich nicht schlecht, er muss aber geregelt werden. Zu viele Strassen in Florenz hätten ihre typischen Merkmale verloren, weil sie dem ungezügelten Tourismus zum Opfer gefallen seien.

Seit November italienischer Staatsbürger
Der deutsche Kulturmanager kandidiert für ein Mitte-Rechts-Bündnis, dem auch die rechtspopulistische Partei Brüder Italiens von Premierministerin Giorgia Meloni angehört. Sollte er bei der Bürgermeisterwahl scheitern, werde er wieder in seinen Job zurückkehren, erklärte Schmidt. Er ist derzeit Direktor des namhaften Museums Capodimonte in Neapel. Der Deutsche, der mit einer Florentinerin verheiratet ist, hatte im November die italienische Staatsangehörigkeit erhalten.

2019 begann Schmidts zweites Mandat in den Uffizien, das im Dezember auslief. Unter seiner Leitung konnten die Uffizien ihre Besucherzahl stark erhöhen. Der Kulturmanager hatte sich sehr für die Modernisierung des meistbesuchten italienischen Museums eingesetzt. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar