Unicredit steigert Gewinn zum Jahresstart überraschend stark
Mailand – Die weiterhin hohen Zinsen haben der italienischen Grossbank Unicredit zum Jahresstart überraschend viel Gewinn beschert. Im ersten Quartal verdiente das Institut knapp 2,6 Milliarden Euro und damit fast ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor, wie es am Dienstag in Mailand mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem leichten Anstieg gerechnet. Für das laufende Jahr peilt Unicredit-Chef Andrea Orcel jetzt einen bereinigten Nettogewinn von mehr als 8,5 Milliarden Euro an. Höhere Erträge aus Provisionen und Gebühren sollen einen Rückgang des Zinsüberschusses auffangen.
Mit seiner aktualisierten Gewinnprognose für 2024 zeigt sich Unicredit-Chef Orcel etwas sicherer als zuvor. Bisher hatte er ein Ergebnis etwa auf dem Niveau des Vorjahres in Aussicht gestellt. Da hatte die Bank einen bereinigten Überschuss von 8,6 Milliarden Euro erzielt. Im ersten Quartal steigerte der Mutterkonzern der deutschen Hypovereinsbank seine Erträge um mehr als sieben Prozent auf rund 6,4 Milliarden Euro. Der Zinsüberschuss wuchs sogar um mehr als acht Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Zugleich legte die Bank mit 103 Millionen Euro kaum mehr Geld für drohende Kreditausfälle zurück als im Vorjahreszeitraum.
Die im EuroStoxx 50 notierte Aktie legte in den ersten Handelsminuten rund zwei Prozent zu und baute damit ihre Kursgewinne im bisherigen Jahresverlauf aus. Der Börsenwert der HVB-Mutter kletterte in diesem Jahr bereits um mehr als 40 Prozent auf knapp 60 Milliarden Euro. Damit ist die Unicredit fast doppelt so viel wert wie die Deutsche Bank. (awp/mc/ps)