Plenum Investments: Neues atlantisches Hurrikanmodell Version 23

Plenum Investments: Neues atlantisches Hurrikanmodell Version 23
Dirk Schmelzer, Managing Partner und Senior Portfoliomanager von Plenum Investments. (Bild: Plenum Investments)

Von Dirk Schmelzer, Managing Partner und Senior Portfoliomanager bei Plenum Investments AG

Moody’s RMS aktualisiert das atlantische Hurrikanmodell in der Regel alle zwei bis drei Jahre, um neue klimatologische Erkenntnisse und andere Informationen einzubeziehen. Im Juni wird die neue Version 23 des atlantischen Hurrikanmodells veröffentlicht und damit die zuvor veröffentlichte Version 21 aktualisiert. In dieser neuesten Version werden die erwarteten Schäden im Durchschnitt höher sein als in der vorherigen Version, was auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist. Zu diesen Faktoren gehören der für die kommenden Jahre erwartete weitere Anstieg der Meeresoberflächentemperaturen, die inflationsbedingte Erhöhung der versicherten Werte und zusätzliche Schadendaten, die zu einem besseren Verständnis der Anfälligkeit von Gebäuden für Hurrikane führen.

Obwohl die prognostizierten Veränderungen bei den erwarteten Schäden je nach Region und Line of Business variieren, können bereits bestimmte übergreifende Schlussfolgerungen gezogen werden. Es wird erwartet, dass die aktualisierte Ereignisfrequenz zu einem durchschnittlichen Anstieg der durchschnittlichen jährlichen (erwarteten) Schäden in allen Regionen und Sparten in den USA um 10 bis 20 % führen wird.

Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass die commercial lines of business im Vergleich zu den residential lines of business stärker ansteigen werden. Ausserdem scheinen die durchschnittlichen jährlichen (erwarteten) Schäden in Florida in allen Sparten stärker zu steigen als anderswo. Die jüngste Aktualisierung des Hurrikanmodells für den Atlantik unterstreicht die Fähigkeit der Versicherungsbranche, auf sich verändernde Risiken zu reagieren. Durch eine präzise Risikobewertung bei Transaktionen garantiert die Branche eine genaue Preisgestaltung und schützt sich so vor potenziellen finanziellen Anfälligkeiten.

Die Preisreaktionen der letzten Woche auf dem CAT-Bond-Markt deuten darauf hin, dass der Markt diese neue Risikobetrachtung berücksichtigen könnte, wobei diese sich auf die Preise von indexgebundenen CAT-Bonds stärker auswirkt als auf Indemnity Bonds. Zusätzlich zu unserer typischen Untergewichtung von indexgebundenen CAT Bonds im Vergleich zum Markt haben wir in den letzten Monaten Vorsicht walten lassen und versucht, Investitionen in Anleihen zu vermeiden, die besonders von der Modellaktualisierung betroffen sind. (Plenum Investments/mc/ps)

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