VAT sieht sich für den nächsten Aufschwung gut gerüstet
Haag – Der Vakuumventil-Spezialist VAT hat im zweiten Quartal deutlich mehr Bestellungen an Land gezogen. Dadurch konnte sich das Unternehmen wieder vom zyklischen Einbruch des Vorjahres erholen. Bis zum nächsten Boom müssen sich Anleger aber noch bis 2025 gedulden.
Besonders deutlich stiegen bei VAT die Verkäufe im Halbleitersegment an. Im Quartalsvergleich lag das Plus bei 140 Prozent. Auch in der zweiten Jahreshälfte soll die Belebung weitergehen, teile VAT am Donnerstag mit.
Der aktuelle Anstieg «reflektiert die Normalisierung der Marktbedingungen», sagte VAT-Chef Urs Gantner an einem Analystencall. Die Delle nach dem zyklischen Einbruch sei damit ausgebügelt.
Richtig Fahrt aufnehmen soll die Belebung erst im kommenden Jahr. Dann erwartet VAT auch den Beginn des nächsten zyklischen Aufschwungs in der Halbleiterindustrie.
Vorbereitungen für Aufschwung laufen
Im Analystencall zeigte sich Firmenchef Gantner optimistisch, dass sein Unternehmen gut für den anstehenden Aufschwung vorbereitet ist. Das ambitionierte Ziel von VAT sei es dabei, «das Marktwachstum zu übertreffen», sagte er.
Auf das Anziehen der Nachfrage sei VAT zudem gut vorbereitet. Man habe wieder begonnen, Personal einzustellen und auch die bestehenden Werke hätten noch ausreichend Kapazitäten zur Verfügung, um die bald wieder steigende Nachfrage befriedigen zu können.
Zudem stehe das neue Werk in Malaysia kurz vor dem Produktionsstart. Ende 2024 soll dort die Produktion anlaufen. Die Vorbereitungen dafür hätten schon begonnen.
Umsatzprognose enttäuscht Analysten
Beim Umsatz legte VAT im Quartalsvergleich rund 14 Prozent auf 251 Millionen Franken zu. Das Unternehmen landete damit am oberen Ende der eigenen Prognose.
Für das laufende dritte Quartal erwartet das VAT-Management mit 235 bis 255 Millionen nun aber lediglich eine konstante Entwicklung. Mit diesem Umsatzausblick konnte das Unternehmen die Analysten nicht überzeugen. Die Papiere zählten am Donnerstag zu den grössten Verlierern und büssten 9,4 Prozent auf 452,90 Franken ein. Zuletzt standen sie im Mai in etwa auf diesem Niveau.
Das Kursminus war Analysten zufolge aber nicht nur in den Zahlen allein begründet. Denn schon am (gestrigen) Mittwoch hatten die Papiere nach einer allgemeinen Schwäche unter den Technologiewerten mehr als 5 Prozent eingebüsst. Zudem hatte auch die Technologiebörse Nasdaq deutlich Federn gelassen, was auch andere Schweizer Technologiewerte belastete. (awp/mc/ps)