Clariant mit etwas geringerem Umsatz im ersten Semester
Muttenz – Clariant hat im zweiten Quartal 2024 zwar einen leichten Umsatzrückgang verzeichnet. Im Vergleich zum ersten Quartal hat sich der Abschwung indes klar verlangsamt. Ausserdem hat Clariant die Margen-Prognose für das Gesamtjahr 2024 erhöht.
Von April bis Juni reduzierte sich der Umsatz um 3 Prozent auf 1,06 Milliarden Franken, wie Clariant am Dienstag mitteilte. Dies ist einzig auf die um 3 Prozent gesenkten Verkaufspreise zurückzuführen. Die verkauften Volumina blieben stabil und auch die Währungen hatten keinen Einfluss. Im ersten Quartal schrumpften die Umsätze in Lokalwährungen noch knapp im zweistelligen Bereich.
Das Wachstum in den Bereichen Care Chemicals und Adsorbents & Additives habe den erwarteten Rückgang im Bereich Catalysts aufgefangen, so Clariant zum Quartalsverlauf. Care Chemicals wuchs dabei mit einem Plus in Lokalwährungen von 4 Prozent im zweiten Quartal noch etwas mehr als Adsorbents & Additives mit einem Plus von 2 Prozent. In der Geschäftsseinheit Catalysts brach der Umsatz hingegen um 18 Prozent ein.
Operative Marge ohne Sondereffekte steigt deutlich
Auch die operative Gewinn lag etwas unter dem Niveau des Vorjahres. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) ging um 5 Prozent auf 166 Millionen Franken zurück und die entsprechende Marge um 40 Basispunkte auf 15,7 Prozent. Dafür war vor allem der Wegfall eines positiven Effekts aus einer Devestition verantwortlich.
Die laufenden Programme zur Verbesserung der Performance sowie geringere Verluste durch das eingestellte «sunliquid»-Projekt wirkten sich hingegen positiv auf den Gewinn aus. Entsprechend verweist Clariant auf die starke Entwicklung der um Sondereffekte bereinigten Marge, welche sich um 3 Prozentpunkte auf 15,5 Prozent verbesserte. Dieser Fortschritt zeige den Erfolg der Umsetzung der Massnahmen zu einer schlankeren und mehr auf den Kunden fokussierten Organisation.
Prognose leicht angepasst
Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2024 erwartet Clariant eine nachlassende Inflation aber noch keine signifikante Erholung der Wirtschaft. Die Umsatzprognose wird auf «flach bis ein Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich in Lokalwährung», eine Spur defensiver formuliert als bisher.
Das Wachstum in den Bereichen Care Chemicals sowie Adsorbents & Additives dürfte im zweiten Semester die Schwäche und die Unsicherheiten über den Zeitpunkt der Erholung im Bereich Catalysts in etwa ausgleichen, sagte CEO Conrad Keijzer an einer Telefonkonferenz.
Dafür wird die Prognose für die EBITDA-Marge auf rund 16 Prozent um 1 Prozentpunkt nach oben angepasst. Unter anderem dürfte das Rückfahren der Aktivitäten im Bereich Bio-Treibstoffe und die Schliessung der entsprechenden Produktionsanlage im rumänischen Podari den Gewinn um 20 Millionen weniger belasten als ursprünglich gedacht.
Für 2025 erwartet Clariant ebenfalls unverändert eine EBITDA-Marge von 17 bis 18 Prozent. Die erwartete Verbesserung der Marge stützt sich auf die Annahme, dass sich die Nachfrage in den Endmärkten von Clariant um 3 bis 5 Prozent verbessert. (awp/mc/ps)