Adele, Swift und Co. bestimmen die Spielregeln
München ist die einzige Stadt in Europa, in der Adele Konzerte gibt; die Fans müssen dorthin kommen. Ihre Auftritte dürfen nicht fotografiert werden. Superstars wie sie inszenieren sich heute anders. Mit Spielregeln, die sie selbst bestimmen. Und klaren Grenzen für die Öffentlichkeit.
Vor einigen Jahren tarnte sich Adele einmal für einen Auftritt mit Gesichts-Prothesen. Auf den ersten Blick nicht erkennbar als der Superstar, der sie war, nannte sie sich Jenny und trat bei einem Adele-Doppelgänger-Event auf. Den anderen Doppelgängerinnen schwante erst, mit wem sie es zu tun hatten, als Jenny anfing zu singen und Adeles unverkennbar gewaltige Stimme durch den Raum schallte.
Diese Episode von 2016 ist beispielhaft dafür, wie Adele sich früher gab: Sie wirkte nahbar und spontan, lustig, rauchte bei Konzerten zwischen ihren Liedern, trank und riss Witze. Heute sieht ihre Inszenierung anders aus. Für eine zehnteilige Konzertreihe lässt Adele eine bombastische Bühne in München aufbauen. Woanders in Europa tritt sie nicht auf – die Fans müssen zu ihr kommen. Ihre Auftritte darf die Presse nicht fotografieren.
Adeles Konzertreihe zeigt: Superstars inszenieren sich heute anders.