US-Schluss: Weitere Erholung nach starken Jobdaten
New York – Die New Yorker Börsen haben am Donnerstag von starken US-Arbeitsmarktdaten profitiert. Der Leitindex Dow Jones Industrial baute seine anfänglichen Gewinne aus und schloss 1,76 Prozent höher mit 39.446,49 Punkten. Der marktbreite S&P 500 stieg am Ende um 2,30 Prozent auf 5.319,31 Zähler und erzielte damit den grössten Tagesgewinn seit November 2022. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es am Donnerstag um 3,06 Prozent auf 18.413,82 Zähler hoch.
Dass die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe vergangene Woche stärker als erwartet gefallen sind, milderte die Angst vor einem Abschwung der US-Wirtschaft etwas. Investoren griffen bei Aktien entsprechend wieder zu. Ob das reichen wird, die vortags abgebrochene Erholung dauerhaft fortzusetzen, bleibt abzuwarten.
An den Finanzmärkten werden die wöchentlichen Erstanträge stark beachtet, weil sie als zeitnaher Indikator für den US-Arbeitsmarkt gelten. Der Jobmarkt spielt eine wichtige Rolle für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed.
Zuletzt zeigte der US-Arbeitsmarkt Anzeichen von Schwäche. Der am vergangenen Freitag veröffentlichte Bericht der Regierung für Juli war enttäuschend ausgefallen. Er hatte einen unerwartet schwachen Stellenzuwachs und mit 4,3 Prozent die höchste Arbeitslosenquote seit fast drei Jahren gezeigt. Dies hatte die schon tags zuvor schwachen Märkte weiter unter Druck gesetzt, da die Hoffnung auf eine baldige US-Zinssenkung von Sorgen wegen einer möglichen Rezession verdrängt wurden.
Am Donnerstag schnellten die Papiere von Eli Lilly nach starken Quartalszahlen um 9,5 Prozent nach oben. Der Pharmakonzern profitierte vom Diabetes-Medikament Mounjaro und hob erneut die Jahresziele für Umsatz und Gewinn an. Zur Wochenmitte hatten die Aktien knapp 2,7 Prozent verloren, nachdem der dänische Konkurrent Novo Nordisk mit seinen beiden Diabetes- und Gewichtsreduktionsmitteln Ozempic und Wegovy die Erwartungen verfehlt und das Ziel für das operative Gewinnwachstum gesenkt hatte.
Die Aktien von Under Armour sprangen um gut 19 Prozent hoch. Der US-Sportwarenhersteller übertraf im ersten Geschäftsquartal die Markterwartungen und hob die Jahresziele an. Under Armour «bewegt sich in die richtige Richtung», lobte ein Analyst. Die Titel des grossen heimischen Konkurrenten Nike gewannen 2,2 Prozent.
Zu den Gewinnern zählten auch die Aktien einiger Halbleiterunternehmen und Tech-Riesen. Im Nasdaq 100 reihten sich On Semiconductor , Microchip Technology und NXP Semiconductors mit Kursaufschlägen von bis zu 8,8 Prozent weit vorn ein. Bei Nvidia , Microsoft und Apple reichte es für Kursgewinne von bis zu 6,1 Prozent.
Die Aktien von Warner Brothers Discovery büssten 9 Prozent ein. Der Medienkonzern schrieb auf seine TV-Sender wie CNN und Discovery 9,1 Milliarden US-Dollar ab. Vor allem in den USA sinken schon lange die Werbeeinnahmen im linearen Fernsehen, auch weil Zuschauer aus dem Kabelfernsehen zum Streaming abwandern.
Die Titel von Monster Beverage sackten um knapp 11 Prozent ab. Der Produzent von Energy-Drinks hatte im vergangenen Quartal weniger verdient als erwartet und will die Preise erhöhen. Analysten sind skeptisch, ob das in einem schwierigen Konsumumfeld gelingt.
Der Euro überwand in einem schwankungsreichen Handel wieder die Marke von 1,09 US-Dollar und kostete zuletzt 1,0918 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0930 (Mittwoch: 1,0922) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9149 (0,9155) Euro gekostet.
US-Staatsanleihen gaben etwas nach. Der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) sank um 0,14 Prozent auf 112,73 Punkte. Die Rendite stieg im Gegenzug auf 3,99 Prozent. (AWP/mc/pg)