Devisen: Wenig Bewegung über Nacht – Dollar schwächelt weiter
Zürich – Am Devisenmarkt haben sich die Bewegungen in der Nacht in engen Grenzen gehalten. Zum Franken hat sich der US-Dollar erneut leicht abgeschwächt und wird zurzeit bei 0,8442 Franken gehandelt. Auch zum Euro gab der Greenback minimal nach (EUR/USD: 1,1126). Das Duo EUR/CHF notiert derweil bei 0,9392.
Der Dollar schwächelt seit Ende letzter Woche wieder stärker. Der Grund sind veränderte Erwartungen an die US-Notenbank Fed. Am Markt wird nun mehrheitlich eine kräftige Zinssenkung um 50 Basispunkte erwartet. Das «Fed Watch Tool» der Optionsbörse CME zeigt mittlerweile eine Wahrscheinlichkeit von fast 70 Prozent für einen solchen Schritt an, gegenüber 14 Prozent zu Beginn der Vorwoche.
Eine solche Zinsentwicklung schwächt naturgemäss den Dollar. Und dies womöglich nicht nur kurzfristig, wie die Analysten der Commerzbank meinen. «Ein 50-Basispunkte-Schritt morgen würde wahrscheinlich bei vielen Marktteilnehmern den Eindruck vermitteln, dass das Fed die Risiken eben nicht symmetrisch behandelt, sondern realwirtschaftlichen Risiken und Deflations-Risiken höheres Gewicht beimisst als Inflations-Risiken», heisst es in einem Kommentar.
«In dubio pro rate cut» wäre in diesem Fall das Motto. Und das wäre nicht nur für den aktuellen Zins relevant, sondern würde gemäss den Analysten das Risiko vergrössern, dass in Zukunft das Fed im Zweifel den Zins eher senkt, so der Kommentar weiter.
Ohnehin lehre die Vergangenheit, dass das Fed in Zinssenkungs-Zyklen üblicherweise aggressiver als die meisten anderen Zentralbanken agiere. Tendenziell seien solche Phasen daher USD-negativ. (awp/mc/ps)