Kunstmuseum Bern: Das Ergebnis des Architekturwettbewerbs ist rechtskräftig

Kunstmuseum Bern: Das Ergebnis des Architekturwettbewerbs ist rechtskräftig
Rendering Siegerprojekt «Eiger» (rechts), Blick vom Waisenhausplatz. (Visualisierung: Studio Blomen, Zürich, © Schmidlin Architekten)

Bern – Das Ergebnis des Architekturwettbewerbs für die Sanierung des Stettlerbaus und des Ersatzneubaus an der Hodlerstrasse ist rechtskräftig. Die Beschwerdefrist ist abgelaufen. Es sind keine Beschwerden gegen das Wettbewerbsverfahren erhoben worden. Damit sind Schmidlin Architekten (Zürich und Engadin) definitiv die Sieger des internationalen Architekturwettbewerbs Zukunft Kunstmuseum Bern.

Das Kunstmuseum Bern hat bei seinem Sanierungs- und Bauprojekt eine weitere wichtige Hürde genommen. Mitte August hat das Kunstmuseum mit dem Entwurf «Eiger» des Engadiner und Zürcher Architekturbüros Schmidlin Architekten das Ergebnis seines 2-jährigen Architekturwettbewerbs der Öffentlichkeit präsentiert.

Der im Juli 2022 gestartete internationale Architekturwettbewerb wurde in Absprache mit den Berner Sektionen von SIA und BSA nach der SIA Norm 142, einem zweistufigen Verfahren mit vorgängiger Präqualifikation, durchgeführt. Um die Teilnahme bewarben sich 148 Teams, 39 wurden von der breit abgestützten Fach- und Sachjury ausgewählt und 11 davon später eingeladen, ihren Projektvorschlag weiter zu bearbeiten. Mit drei Teams folgte eine Bereinigungsstufe. Gewonnen hat das junge und innovative Büro Schmidlin Architekten (Zürich und Engadin), das in der Vergangenheit u. a. für das Muzeum Susch (Graubünden) die Auszeichnung «Bau des Jahres 2019» von Swiss Architects gewann.

Nun ist die Beschwerdefrist abgelaufen und das Ergebnis des Wettbewerbs rechtkräftig.

«Damit haben wir eine weitere Hürde auf dem Weg zu einem sanierten und zukunftstauglichen Kunstmuseum für die Bevölkerung im Kanton Bern genommen», freut sich der Präsident der Dachstiftung Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee, Jonathan Gimmel. «Dies ist Ausdruck des Vertrauens vonseiten der Architektenteams in unser Wettbewerbsverfahren und unsere transparente Vorgangsweise. Jetzt geht es darum, intensiv für die Finanzierung des Projektes zu arbeiten.»

Das Siegerprojekt «Eiger» sieht als Ersatz für den stark sanierungsbedürftigen Erweiterungsbau von 1984 einen freistehenden Neubau vor, der mit seiner zeitlosen Erscheinung für Beständigkeit steht; vor dem Gebäude ist ein attraktiver Museumsplatz geplant.

«Wir freuen uns, dass wir weiter an unserer Vision von einem Kunstmuseum für alle, als einem zeitgemässen Ort für die Kunst und die Menschen arbeiten können. Ein Museum, in dem sich die Menschen Willkommen fühlen und das der Kunst vom Berner Nelkenmeister bis zu Amy Sillman gute Rahmenbedingungen bietet.», so Museumsdirektorin Nina Zimmer.

Finanzierung – eine einzigartige Public-private partnership

Ein Drittel private Mittel
Das Kunstmuseum Bern sieht die Finanzierung dieses Generationenprojektes als Gemeinschaftswerk: Die Finanzierung soll durch die öffentliche Hand, private Mäzene und Stiftungen sowie durch die Wirtschaft erfolgen. Ein Drittel der Gesamtkosten für die Sanierungen und den Ersatzneubau sollen durch private Mittel finanziert werden.

Gesamtkosten für Sanierungen und Ersatzneubau
Die Gesamtkosten für die Sanierung des Stettlerbaus, der Hodlerstrasse 6 und für den Ersatzneubau belaufen sich auf rund CHF 147 Mio.. Darin enthalten ist die bis zur Eröffnung im Jahr 2033 erwartete Bauteuerung von ca. CHF 27 Mio.

Die Kosten für den Ersatzneubau betragen ca. CHF 99 Mio. (inkl. Teuerung) und entsprechen nach wie vor den teuerungsbereinigten Grundlagen von 2019. Unverändert will die Stiftung Kunstmuseum Bern mit Unterstützung von Mäzen Hansjörg Wyss, der Wirtschaft, Stiftungen, Privaten und der Burgergemeinde Bern die Hälfte der Kosten des Ersatzneubaus übernehmen, während dem Kanton Bern ein Gesuch um Finanzierung der restlichen Kosten für Ersatzneubau, Sanierung Stettlerbau, Sanierung Hodlerstrasse 6 und Übernahme der Teuerung gestellt werden soll.

Die Stiftung Kunstmuseum Bern will sich für ihren Anteil von CHF 52 Mio. engagieren, wovon Mäzen Hansjörg Wyss mit seinem grosszügigen Engagement von CHF 30 Mio. einen Grossteil übernimmt. Nachdem der Architekturwettbewerb abgeschlossen ist, können nun die Verhandlungen mit Geldgeber:innen konkretisiert werden. Bereits haben viele Vorgespräche stattgefunden. Privatpersonen, Stiftungen und Unternehmen haben Unterstützung in Aussicht gestellt.

Die nächsten Schritte
Voraussichtlich im Herbst 2025 entscheidet der Grosse Rat (Kantonsparlament) über den Projektierungskredit für die Sanierung und Erneuerung des Kunstmuseums. Danach ist die Detailplanung vorgesehen. Wird der Projektierungskredit von Regierungsrat und Grossem Rat gutgeheissen, entscheiden die beiden Räte 2028/2029 über den Realisierungskredit. Bei einem Ja wird das Kunstmuseum Bern in den Jahren 2029 bis 2033 saniert und erweitert und Ende 2033 wiedereröffnet.

Während der Schliessung des Museums im Zuge der Bauarbeiten sind in den Jahren 2029 bis 2033 Ausstellungen und Koproduktionen mit einer Reihe von Kunsthäusern im Kanton Bern angedacht.

Noch bis 24. November 2024 sind das Siegerprojekt und alle 39 eingereichten Wettbewerbsprojekte in einer Ausstellung im Kunstmuseum zu sehen. Der Eintritt ist frei. (Kunstmuseum Bern/mc/ps)

Ausstellung
Zukunft Kunstmuseum Bern. Der Architekturwettbewerb
Bis 24. November 2024 zeigt das Kunstmuseum Bern das Siegerprojekt und alle 39 Wettbewerbsprojekte.
Der Eintritt ist frei.

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