CH-Verlauf: Gut gehaltene Kurse – SMI bewegt sich in engen Spannen

CH-Verlauf: Gut gehaltene Kurse – SMI bewegt sich in engen Spannen
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am späteren Freitagvormittag gut gehalten. Dabei hat der Leitindex nach einem verhaltenen Start zunächst etwas zugelegt, die Gewinne dann aber zu einem Grossteil wieder abgegeben. Das Geschäft verläuft laut Händlern im Gegensatz zum Vortag, als mehrere Bluechips Zahlen vorgelegt hatten, in ruhigen Bahnen. Auch der kleine Eurex-Verfall belebe das Geschehen kaum, heisst es weiter. Dies sei nach dieser guten Woche auch nicht schlecht. Eine Konsolidierung tue gut. Auch sorgten neben den geopolitischen Spannungen auch die Anfang November anstehenden US-Präsidentschaftswahlen weiter für Verunsicherung. Die Stimmung sei zwar nach wie vor relativ gut, aber die Luft werde dünner.

Die Europäische Zentralbank (EZB) habe am Vortag mit der neuerlichen Zinssenkung wieder etwas Sauerstoff in die Glut geblasen, heisst es weiter. Die EZB erklärte dabei, die Wachstums- und Inflationsrisiken seien weiterhin abwärts gerichtet. Ökonomen interpretierten dies als Hinweis auf weitere mögliche Zinssenkungen. Dazu kommen positive Signale aus China. Dort ist die Wirtschaft im dritten Quartal etwas stärker gewachsen als erwartet, auch wenn sich das Wachstum weiter verlangsamt hat. Aufgrund der anhaltenden Konjunkturschwäche hatte die chinesische Regierung Ende September ein Konjunkturpaket angekündigt.

Der Schweizer Leitindex SMI notiert um 11.00 Uhr um 0,03 Prozent höher auf 12’308,31 Punkten. Damit steuert der SMI auf einen Wochengewinn von gut 1,2 Prozent zu. Der SLI, der die 30 wichtigsten rückt um 0,19 Prozent vor auf 2009,52 und der breite SPI um 0,15 Prozent auf 16’375,25 Zähler. Im SLI legen 16 Titel zu und 14 geben nach.

Angeführt werden die Bluechips von den Aktien von Swatch (+3,4%). Auch Konkurrent Richemont (+1,5%) ziehen an. Händler verweisen auf die guten Daten aus China. Zuvor hatten die Luxusgüterhersteller aufgrund enttäuschter China-Hoffnungen kräftig nachgegeben.

Gefragt sind auch Adecco (+2,6%). Sie machen damit einen Teil der Vortagesverluste wieder wett. Der leicht gesenkte EPS-Ausblick des Rivalen Manpower sei überinterpretiert worden, heisst es bei der ZKB. «Die Aktien reagieren insgesamt sehr sensibel auf Daten von Konkurrenten und sind daher sehr volatil», sagt ein Händler.

Die Aktien von Geberit (+1,2%) profitieren von einer Kaufempfehlung. Goldman Sachs hat die Aktien des Sanitärtechnikkonzerns von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft. Aber auch Logitech (+2,4%), Straumann (+2,0%) und Kühne + Nagel (+0,8%) sind gesucht. Finanzwerte wie Julius Bär (+0,8%), UBS (+0,6%) und Partners Group (+0,3%) rücken gleichfalls vor.

Die Aktien von VAT (+1,1%) setzen nach den Verlusten der vergangenen Tage zu einer Erholung an. Die Aktie war im Zuge eigener Ergebnisse (am Vortag) und wegen einer Gewinnwarnung von ASML unter die Räder geraten.

Bei ABB (-1,0%) kommt es zu Gewinnmitnahmen. Die Aktie hatte am Vortag nach der Bilanzvorlage klar zugelegt. Auch Sandoz (-1,0%) und Sonova (-1,5%) geben nach. Roche (+0,1%) und Novartis (-0,1%) sind wenig verändert.

Nestlé (-0,4%) rutschen nach anfänglichen Gewinnen ins Minus. Der Nahrungsmittelriese hatte am Vortag zwar mit den Wachstumszahlen enttäuscht, die Anleger aber unter anderem mit einem Umbau der Konzernführung überzeugt. Dies hatte die Aktie kräftig steigen lassen.

Auf den hinteren Rängen legen Comet (+7,3%) markant zu. Der Röntgen- und Hochfrequenzspezialist hat den Umsatz im dritten Quartal 2024 sowohl gegenüber dem Vorquartal als auch vor allem gegenüber dem schwachen Vorjahr gesteigert. Beim Ausblick auf das Gesamtjahr zeigt sich das Unternehmen jedoch vorsichtiger.

Nach den Aktien von Avolta (+4,0%) greifen die Anleger wegen einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank. Rieter (+1,0%) legen weiter zu. Der Maschinenbauer plant einen weiteren Stellenabbau. Laut «Angestellte Schweiz» könnten davon über 10 Prozent der Belegschaft in der Schweiz betroffen sein. (awp/mc/pg)

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