Chef des Bundesamts für Sozialversicherungen tritt per Mitte 2025 ab
Bern – Der Direktor des Bundesamts für Sozialversicherungen nimmt den Hut: Stéphane Rossini hört per Ende Juni 2025 auf. Sein Amt war wegen Rechenfehlern bei den Finanzperspektiven der AHV in die Negativschlagzeilen geraten.
Der Bundesrat sei anlässlich seiner Sitzung über die Personalie informiert worden, teilte das Innendepartement am Mittwoch mit. Die Stelle werde ausgeschrieben.
Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) hatte die Rechenfehler im August eingeräumt. Sie hätten in den längerfristigen Prognosen zu unplausibel hohen AHV-Ausgaben geführt. Im September schliesslich hatte der Bund die anzunehmenden AHV-Ausgaben im Jahr 2033 um 2,5 Milliarden Franken nach unten korrigiert – auf 69 Milliarden Franken.
Spekulationen über Abgang
Über einen Abgang Rossinis war schon in den vergangenen Tagen spekuliert worden. Verschiedentlich wurde denn auch ein Zusammenhang zur Rechenpanne hergestellt. Die zeitliche Nähe sei nicht zu übersehen, schrieb die «Neue Zürcher Zeitung» in ihrer Mittwochsausgabe.
Rossini war seit dem 1. Dezember 2019 im Amt. Von 1999 bis 2015 politisierte er für die SP im Nationalrat. 2015 amtete er als Nationalratspräsident. Zuvor politisierte Rossini während sechs Jahren im Walliser Kantonsparlament. 2017 bewarb er sich ohne Erfolg um einen Sitz im Walliser Staatsrat, der Kantonsregierung.
Über die berufliche Zukunft Rossinis machte das Innendepartement keine genauen Angaben. Dieser wolle sich in einem Teilzeitpensum neuen beruflichen Tätigkeiten widmen, hiess es.
Sozialministerin Elisabeth Baume-Schneider würdigte im Communiqué die Verdienste Rossinis. Dieser habe wichtige Reformen umgesetzt und durch seinen engagierten Einsatz einen grossen Beitrag zur Sicherung der Sozialversicherungen geleistet, liess sie sich zitieren. (awp/mc/pg)