CH-Schluss: Leichte Erholung von Vortagesverlusten

CH-Schluss: Leichte Erholung von Vortagesverlusten
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Donnerstag mit leichten Avancen beendet. Der Leitindex SMI konnte dabei die Marke von 12’200 Punkten phasenweise klar überschreiten, verlor dann aber immer wieder an Dynamik und schloss nur relativ knapp über dem Vortagesendstand. Die Gegenbewegung wurde vor allem technisch bzw. mit den drei Verlusttagen davor begründet. Zur vor allem anfänglich freundlichen Stimmung hätten ausserdem die am Vorabend vorgelegten und positiv aufgenommenen Zahlen von Tesla beigetragen, hiess es.

Insgesamt seien Investorinnen und Investoren in den letzten Tagen aber wieder klar vorsichtiger geworden, deshalb sei wohl auch die Erholung heute etwas lahm ausgefallen, meinte ein Händler. Insgesamt bewegen sich die Aktienmärkte weiterhin im Spannungsfeld zwischen Zinssorgen mit Blick auf die USA und Zinshoffnungen für Europa. Die näher rückende Wahl in den USA sorgt zudem für zusätzliche Verunsicherung. Ob es unter diesen Umständen noch zu einem grösseren Jahresend-Rally komme, werde sich dann zeigen müssen, so der Händler.

Der SMI gewann zum Handelsschluss noch 0,21 Prozent auf 12’173,04 Punkte, das Tageshoch lag rund 50 Punkte höher. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, gewann 0,33 Prozent auf 1983,05 Punkte und der breit gefasste SPI 0,18 Prozent auf 16’192,61 Punkte. Unter den 30 Blue Chips schlossen 16 höher, 13 tiefer und einer unverändert.

Stark gesucht waren den ganzen Tages Lonza (+2,8%). Der Pharmazulieferer hat anlässlich eines Trading-Updates die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt und dabei von einem Geschäftsverlauf im Bereich der Erwartungen gesprochen. Allerdings hätten die qualitativen Aussagen auf die erhoffte Belebung schliessen lassen, was letztlich für den stark positiven Unterton gesorgt habe, sagte ein Händler.

Weit oben zu finden waren auch Swatch (I +2,9%) und Richemont (+1,9%), dies trotz einer Warnung des französischen Konkurrenten Kering. An der Börse habe sich wohl die Erwartung durchgesetzt, wonach das dritte Quartal die Talsohle darstellen werde, sagte ein Händler. Dazu komme, dass das Weihnachtsquartal als das saisonal stärkste des Jahres gelte und Marktteilnehmer entsprechend auf ein gutes Weihnachtsgeschäft hofften.

Ein Prozent oder mehr zulegen konnten bei den Top-Werten ausserdem noch Straumann, Kühne+Nagel, SGS, Swiss Life, Adecco und VAT. Für rund die Hälfte des SMI-Plus waren Roche (GS +0,9%) verantwortlich. Die Papiere des Basler Pharmakonzerns hatten bereits am Vortag nach Zahlen deutlich zugelegt. Analysten zeigten sich auch am Tag nach den Zahlen durchaus angetan. Für Wohlwollen habe aber vor allem auch gesorgt, dass sich das Management an gestrigen Investoren-Call optimistisch und explizit über die weiteren Wachstumsaussichten geäussert habe.

Am Tabellenende der 30 Top-Titel zu finden waren bei Handelsende SIG (-1,4%), Sonova (-1,2%) und Sandoz (-1,1%). Wichtige fundamentale News dazu gab es laut Händlern allerdings keine. Auch die beiden SMI-Schwergewichte Nestlé (-0,7%) und Novartis (-0,5%) verhinderten eine bessere Gesamtperformance des hiesigen Marktes.

Im breiten Markt war vor allem der frühere SLI-Titel Temenos (-1,3%) im Fokus. Nach einer Umsatzwarnung am Vorabend büssten die Papiere des Genfer Bankensoftware-Herstellers anfänglich stark ein, machten aber einen substantiellen Teil der Verluste bis Handelsschluss wieder wett.

Bei den grösseren Verlierern reihten sich auch Bucher (-3,4%) ein, nachdem der Zürcher Industriekonzern mit den Neunmonatszahlen die Prognose für die Marge im Gesamtjahr zurückgenommen hatte. Ebenfalls nach Zahlen büssten Inficon (-1,5%) ein, während Galenica (+2,7%), Galderma (+1,3%) klar zulegten.

Starke Avancen gab es wieder einmal bei DocMorris (+12%). Der Grund dafür war laut Händlern eine für die Online-Apotheke günstige Einschätzung eines Generalanwalts zum Rechtsstreit mit der Apothekerkammer Nordrhein. Auch einige kleinere Biotech-Titel wie Curatis (+12%), Molecular Partners (+9,1%) oder Relief (+5,7%) waren stark gefragt. (awp/mc/ps)

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