CH-Verlauf: SMI hält sich knapp im Plus – Sonova im Rampenlicht

CH-Verlauf: SMI hält sich knapp im Plus – Sonova im Rampenlicht
(Adobe Stock)

Zürich – Zum Wochenstart ziehen die Kurse am Schweizer Aktienmarkt mehrheitlich an. Dass der Leitindex SMI nicht noch höher notiert, ist vor allem den drei Schwergewichten geschuldet, die dem Markt hinterher hinken. Während die Agenda zum Wochenstart noch stark ausgedünnt ist, nimmt die Berichtssaison bereits ab dem morgigen Dienstag deutlich Fahrt auf. Hierzulande etwa stehen unter anderem Novartis (Dienstag) und UBS (Mittwoch) auf der Agenda. In den USA werden fünf der «Magnificent Seven» Zahlen vorlegen (Alphabet, Microsoft, Meta, Amazon und Apple).

Mit Blick nach vorne schreibt die Dekabank von bevorstehenden Schlüsseltagen. «Angesichts der anstehenden Quartalsberichte der US-Schwergewichte, wichtiger US-Wirtschaftsdaten sowie der US-Wahlen am 5. November dürfte die Nervosität über die verschiedenen Marktsegmente hinweg in den kommenden Tagen erhöht bleiben.» Abhängig vom US-Wahlausgang könnten die Weichen an den Kapitalmärkten für die kommenden Monate gestellt werden. Etwas Entlastung komme auch aus Nahost, wo sich Israel beim Militärschlag gegen den Iran zurückgehalten habe, was für eine gewisse Hoffnung sorge.

Der Schweizer Leitindex SMI gewinnt kurz nach 11 Uhr mit +0,07 Prozent leicht hinzu auf 12’193,01 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, gewinnt 0,20 Prozent auf 1987,30 und der breite SPI 0,20 Prozent auf 16’237,82 Punkte. Im SLI gewinnen 17 Werte hinzu, zehn geben nach und drei sind unverändert.

Das mit Abstand grösste Kursplus verbuchen Sonova-Aktien mit +4,7 Prozent auf 327 Franken. Zuvor hatten sie bei 332,20 Franken den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren gesehen. Auslöser für den Anstieg sind Berichte, wonach der Hörsystem-Spezialist künftig in den USA die Warenhauskette Costco wieder beliefern wird. Ein früherer Vertrag war im November 2022 gekündigt worden und lastete anschliessend klar auf den Sonova-Zahlen. In Analysten-Kommentaren wurde die Nachricht denn auch sehr positiv gewertet.

Mit einigem Abstand folgen Holcim (+1,7%). Der Baustoffkonzern hatte am vergangenen Freitag Zahlen vorgelegt, die grundsätzlich gut aufgenommen worden waren. Allerdings hatte die Aktie zuletzt etwas Mühe, an die Avancen aus dem ersten Quartal anzuknüpfen. Aber mit den vorgelegten Zahlen könnte nun könnte ein weiterer Kursschub bevorstehen, heisst es im Handel. Immerhin legte Holcim zusammen mit dem Quartalsbericht auch einen optimistischen Ausblick vor, der gleich mehrere Analysten zu Kurszielerhöhungen veranlasste.

Anders sah es beim Warenprüfkonzern SGS (+1,%) am vergangenen Freitag aus: Nach den Zahlen zum dritten Quartal sackten die Titel phasenweise um bis zu 5 Prozent ab. Dabei ist das Unternehmen weiter gewachsen und bestätigte auch die bisherigen Ziele. Auch Analysten zeigen sich über die sehr negative Reaktion überrascht. Bei Bernstein etwa hebt der zuständige Analyst hervor, dass SGS sich auf einer Reise befinde, um zu einer besseren Wachstumsdynamik zurückzufinden und den Margenrückgang umzukehren. «Der Fortschritt wird nicht linear sein», mahnt der Experte in einem aktuellen Kommentar.

Ob die aktuelle Kursgewinne bei SIG (+1,5%) und Sandoz (+1,0%) hingegen gerechtfertigt sind, werden Börsianer erst am morgigen Dienstag bzw. Mittwoch wissen, wenn die beiden Blue Chips Zahlen vorlegen.

Das überschaubare Verliererfeld wird von Lonza und Givaudan angeführt, die beide 0,4 Prozent jeweils verlieren. Auch die drei Schwergewichte Novartis (-0,3%), Roche und Nestlé (beide -0,1%) weisen negative Vorzeichen auf.

In den hinteren Reihen kommt es beim Spezialchemiekonzern Clariant (+1,3%) zu Veränderungen im Verwaltungsrat. Der frühere Shell-Chef Ben van Beurden soll nächsten Frühling das Ruder im VR übernehmen und damit Günter von Au als Präsident ablösen.

Derweil sacken die Aktien von GAM um 23 Prozent ab. Der Asset-Manager hat die Konditionen für die bereits im vergangenen Mai angekündigte Kapitalerhöhung festgelegt. Der Ausgabepreis für die neuen Aktien liegt bei 0,11 Franken, womit sich ein erwarteter Nettoerlös von 98,2 Millionen Franken ergibt. (awp/mc/pg)

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