Detailhandelsumsätze in der Schweiz laut GfK vom Wetter belastet
Zürich – Die Umsätze im Schweizer Detailhandel sind laut dem Marktforschungsinstitut GfK in den ersten neun Monaten 2024 gesunken. Sie gingen um 0,2 Prozent zurück, wie der am Mittwoch publizierte «Markt Monitor» zeigt. Mit ein Grund dafür war auch das schlechte Wetter.
Klar rückläufig entwickelte sich von Januar bis September der Nonfood-Bereich. Dort sanken die Umsätze um 2,8 Prozent, während sie im Food- und Nearfood-Segment um 1,3 Prozent zulegten, wie das GfK mitteilte. Die Teuerung lag derweil laut den Angaben des Bundesamts für Statistik (BFS) im September bei 0,8 Prozent.
Mode-Bereich profitiert von frühem Herbstbeginn
Neben der verhaltenen Konsumentenstimmung führt GfK auch das Wetter ins Feld. Die Zahl der Sonnentage im Sommer 2024 sei geringer als im Vorjahr ausgefallen und im September habe bereits in der ersten Monatshälfte ein deutlicher Temperatursturz eingesetzt.
Vom frühen Herbstbeginn habe zumindest der Mode-Bereich profitiert: Wärmere Bekleidung sei ab September stärker nachgefragt gewesen. Die Einbussen vom Sommer hätten jedoch nicht wettgemacht werden können. Im Bereich «Do it yourself» hingegen habe vor allem der Absatz von Gartengeräten und – zubehör nachgegeben.
GfK stellt grundsätzlich eine anhaltende Zurückhaltung bei den Käufen von Schweizerinnen und Schweizern fest. Premium-Produkte seien zwar beliebt, die Kaufentscheidungen verlagerten sich jedoch zunehmend auf wiederkehrende Aktionstage wie den Black Friday.
Höhere Umsätze im Online-Shopping
Im Trend bleibt derweil das Online-Shopping. Dort wuchsen die Umsätze per Ende September um rund 4 Prozent.
GfK und BFS mit unterschiedlichen Erhebungen
Das BFS hatte zuletzt für den Detailhandel einen nominalen Umsatzanstieg von 1,9 Prozent im August kommuniziert. Das war der stärkste Anstieg seit Juni 2023. Der Umsatz im Detailhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren legte nominal um 2,7 Prozent zu, während der Detailhandel mit Nicht-Nahrungsmittel um 0,4 Prozent stieg. Die September-Zahlen werden kommenden Freitag publiziert.
Unterschiedlich ist die Erhebungsart von BFS und GfK. Die Detailhandelsumsatzstatistik des BFS basiert auf einer Zufallsstichprobe von rund 3000 Unternehmen. Sie wird monatlich erhoben, wobei die kleinen Unternehmen vierteljährlich zu den monatlichen Umsatzahlen befragt werden.
Bei GfK beruhen die Zahlen auf effektiven Verkaufszahlen, die der Dienstleister von über 40 grossen Schweizer Detailhändlern erhält. Diese erzielen den Angaben zufolge rund 40 bis 50 Prozent des gesamten Umsatzes der Branche. Nicht integriert ist hier der Fachhandel. Der «Markt Monitor» weise keinen Anspruch auf Repräsentativität für den Gesamtmarkt auf, merkt GfK hierzu an. (awp/mc/pg)