Adecco spürt weiterhin anspruchsvolles Umfeld
Zürich – Das Geschäftsumfeld der Adecco Group blieb auch im dritten Quartal anspruchsvoll. Zudem konnte das Unternehmen die Erwartungen nicht ganz erfüllen. Auch im vierten Quartal rechnet der Personalvermittler mit Herausforderungen.
Konkret ging der Umsatz im dritten Quartal um rund 4 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro zurück. Bereinigt um Wechselkurseffekte und die unterschiedliche Zahl der Arbeitstage sei der Umsatz organisch sogar um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken, hiess es in der Mitteilung vom Dienstag. Analysten hatten im Vorfeld der Zahlen im Schnitt nur mit einem organischen Minus von rund 2,6 Prozent gerechnet.
Betrachtet man das Ergebnis nach den drei Divisionen, so war in jeder ein Rückgang zu verzeichnen. Bei Adecco (klassische Personalvermittlung) betrug der Umsatzrückgang rund 4 Prozent, bei LHH (spezialisierte Personalvermittlung, Weiterbildung, Karriereberatung) ebenfalls 4 Prozent und bei Akkodis (Outsourcing von F&E) sogar 5 Prozent.
Bruttogewinn gesunken
Der Bruttogewinn sank um rund 9 Prozent auf 1,11 Milliarden Euro und die entsprechende Marge lag bei 19,4 Prozent und somit auf dem Wert des Vorquartals. Adecco selbst hatte für das dritte Quartal – im Einklang mit der Saisonalität des Geschäfts – eine leicht höhere Bruttomarge in Aussicht gestellt, was somit nicht gelungen ist.
Der um Einmaleffekte bereinigte Betriebsgewinn auf Stufe EBITA sank um rund 21 Prozent auf 186 Millionen Euro. Die entsprechende Marge betrug 3,3 Prozent nach 3,1 Prozent im zweiten Quartal und 4,0 Prozent im Vorjahreszeitraum.
Unter dem Strich verdiente das Unternehmen mit 99 Millionen Euro rund 4 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit schnitt Adecco auch hier schlechter ab als von Analysten erwartet.
Umgekehrt konnten die Strukturen weiter verschlankt und die Kosten gesenkt werden. Die Vertriebs- und Verwaltungskosten ohne Einmaleffekte betrugen noch 925 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang von 6 Prozent. Bezogen auf den Umsatz lagen die Verwaltungskosten ohne Einmaleffekte bei 16,2 Prozent – eine Verbesserung um 20 Basispunkte gegenüber dem Vorjahr.
Die durchschnittliche Zahl der Vollzeitstellen sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6 Prozent und gegenüber dem Vorquartal um 2 Prozent.
«Umfeld schwierig»
«Das makroökonomische Umfeld bleibt schwierig, aber es ist ermutigend zu sehen, dass sich die Volumentrends stabilisiert haben», wurde CEO Denis Machuel in der Mitteilung zitiert. Die Umsetzung des Plans «Simplify, Execute, Grow» verlaufe nach Plan. Zu diesem Massnahmenpaket gehören auch die erwähnten Kostensenkungen. Mit diesen will sich das Unternehmen bekanntlich fit machen und der Konkurrenz Marktanteile abjagen.
Durch die Einsparungen sei es auch gelungen, die so genannte «Run Rate» zum Jahresende zu erhöhen. Diese gibt an, wie hoch der Umsatz eines Unternehmens in einem bestimmten Zeitraum wäre, wenn sich der bisherige Trend fortsetzen würde.
Konkret erwartet der Konzern nun für das vierte Quartal eine Umsatzentwicklung auf ähnlichem Niveau wie im dritten Quartal. Auch die Bruttomarge und die Verwaltungskostenquote sollen – unter Berücksichtigung saisonaler Schwankungen – in etwa auf dem Niveau des dritten Quartals liegen.
«Wir konzentrieren uns weiterhin darauf, Marktanteile zu gewinnen», sagte Machuel in de Communiqué. Und weiter: «Wir haben unsere Ressourcen so positioniert, dass wir Wachstumschancen nutzen können, sobald sich der Markt erholt.» (awp/mc/ps)