LFDE: Biodiversität – 10.000 Milliarden Chancen

LFDE: Biodiversität – 10.000 Milliarden Chancen
Luc Olivier, CFA, Fondsmanager bei LFDE. (Foto: LFDE)

Nach dem Abschluss der Weltnaturkonferenz COP 16 in Kolumbien findet die Frage, wie der Erhalt der Biodiversität finanziert werden soll, momentan viel Beachtung. Sie muss auch dringend geklärt werden, denn von jetzt an bis 2030 sollen jedes Jahr 200 Milliarden US-Dollar für den Schutz der Natur aufgebracht werden. So sieht es das Ziel 19 des Kunming-Montreal-Abkommens vor, das auf der vorhergehenden COP verabschiedet wurde.

Von Luc Olivier, CFA, Fondsmanagerbei LFDE

Private Investitionen nötig aber nur 34 Fonds vorhanden
Es handelt sich um ein dringendes Anliegen – und zugleich um eine globale Herausforderung. Alle Indikatoren für die globale Biodiversität weisen auf einen Rückgang hin. Es steht umso mehr auf dem Spiel, da über 50 % des weltweiten BIP von der Biodiversität abhängen. Für den Schutz und die Wiederherstellung der Biodiversität sollen zukünftig mehr private Mittel mobilisiert werden. Laut einer Studie von Morningstar sind jedoch nur 34 Fonds, allesamt aus Europa, mit einem Gesamtvermögen von 3,7 Mrd. USD auf das Thema Biodiversität ausgerichtet. Der einzige Fonds aus den USA, der diesem Thema gewidmet war, wurde im Februar 2024 geschlossen. Ausserdem haben diese Fonds seit Jahresbeginn erstmals Mittelabflüsse gesehen.

Es ist äusserst wichtig, dass finanzielle Mittel in Geschäftsmodelle investiert werden, die sich positiv auf die Biodiversität auswirken. Ein Hebel hierfür ist das Impact Investing. Als Pioniere im Bereich Impact Investing in börsennotierte Werte in Frankreich sind wir davon überzeugt, dass dieser Anlageansatz einen wichtigen Beitrag leisten kann – denn so kann Kapital in jene Unternehmen gelenkt werden, die sich für den Schutz und die Wiederherstellung unseres Ökosystems einsetzen.

Viele innovative Geschäftsmodelle vorhanden
Angesichts der enormen Herausforderungen müssen alle wirtschaftlichen Sektoren mit an Bord genommen werden. Das gilt auch für die Landwirtschaft als zweitgrösste Quelle von CO2-Emissionen und einer der wesentlichsten Einflussfaktoren, die die Zerstörung der Umwelt vorantreiben. Wir interessieren uns daher für ehrgeizige Akteure wie DSM-Firmenich, ein Spezialist für Inhaltstoffe in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Kosmetik. Dieses Schweizer Unternehmen ist in den Bereichen Klima und Biodiversität sehr gut aufgestellt. Zu erwähnen ist hier insbesondere die Entwicklung von Bovear, einer natürlichen Lösung, die die Methanemissionen von Wiederkäuern drastisch reduziert.

Eine weitere globale Herausforderung betrifft die Wasserversorgung, denn die weltweite Nachfrage nach Wasser wird nach Angaben des Weltwirtschaftsforums bis 2050 um 55 % steigen. Dementsprechend ist dieser Sektor ebenfalls von hoher Priorität. Der Anteil der Wiederaufbereitung wird derzeit jedoch nur auf 11 % geschätzt, wobei es je nach Region grosse Unterschiede gibt. Veolia nimmt sich dieser Herausforderung an und erklärte auf seinem Water Tech Day im Oktober die Absicht, seinen Umsatz im Bereich Wasserrecycling und -aufbereitung bis 2030 um 50 % zu steigern.

Das weltweite Bestreben, den Status «Nature-positive» bis 2030 zu erreichen, könnte Chancen im Wert von über 10.000 Milliarden Dollar eröffnen. Die genannten Beispiele verdeutlichen, dass die Nutzung von Geschäftsmöglichkeiten mit dem Erzielen positiver Auswirkungen vereinbar ist. Die innovativen Lösungen, die Unternehmen in diesem Zusammenhang entwickeln, bergen Chancen, von denen wir profitieren möchten. (LFDE/mc)

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