CH-Schluss: SMI nach ruhigem Handel erneut im Plus

CH-Schluss: SMI nach ruhigem Handel erneut im Plus
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag erneut im Plus geschlossen. Der Leitindex SMI ist damit den achten Handelstag in Folge gestiegen und hat 13 der letzten 15 Sitzungen im grünen Bereich beendet. Insgesamt war im Handel von einem ruhigen Tag mit nur wenigen kursbewegenden Firmennews die Rede. Dies dürfte vermutlich bald ändern, nimmt die Saison der Resultatsberichterstattung 2024 in den nächsten Tagen doch klar Fahrt auf.

Grundsätzlich würde nach dem jüngsten Lauf eine Phase von ein paar Tagen mit Gewinnmitnahmen nicht überraschen. Nicht wenige Anleger sehnten richtiggehend eine Konsolidierung herbei, sagte ein Händler. Denn sie hätten gewisse Befürchtungen, dass sie auf dem Top einsteigen würden, wenn sie jetzt zukauften. Das Geschehen sei derweil weiterhin geprägt von News aus den ersten Tagen der Präsidentschaft Trump. «Augen und Ohren sind weiter voll nach Westen gerichtet», sagte ein Händler. Je nachdem, was Trump als nächstes entscheide, könne es zu Bewegungen in die eine oder andere Richtung kommen.

Der Leitindex SMI legte 0,47 Prozent zu auf 12’265,40 Punkte und schloss damit auf Tageshoch. Das Plus in der laufenden Woche beträgt damit bereits 2,3 Prozent, seit Jahresanfang sind es gar +5,7 Prozent. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, avancierte am Donnerstag um 0,44 Prozent auf 2033,28 und der breite SPI um 0,42 Prozent auf 16’335,86 Zähler. Unter den 30 Blue Chips schlossen 21 höher, acht tiefer und einer (Swatch I) unverändert.

An der Spitze der Gewinner standen praktisch den ganzen Tag Logitech (+2,9% auf 82,24 Fr.). Im Vorfeld der an kommenden Dienstagabend bevorstehenden Quartalszahlen haben Analysten ihre Erwartungen angepasst. So etwa hat Morgan Stanley in einer neuen Studie das Kursziel auf 92 von 73 Franken erhöht. Die Titel gälten zum Teil auch als Profiteur des KI-Hypes, meinte ein Händler.

Dahinter folgte mit Partners Group (+1,7%) ein Finanzwert, der seit Jahresbeginn schon einen guten Lauf hat. Dazu gehören auch UBS (+0,4%), die heute immerhin moderat zulegten.

Gefragt waren zudem mit Schindler (PS +1,6%) und SIG (+1,1%) zwei Industrieunternehmen mit einem leicht defensiven Anstrich, wie ein Händler sagte. Auch Sandoz (+1,3%), Richemont (+1,1%) und Kühne+Nagel (+1,0%) rückten etwa vor. Letztere gelten nach einem schwachen Start ins neue Jahr und dem Kurstaucher im Vorjahr als Aufholkandidat.

Am Schluss der Tabelle war mit VAT (-2,3%) ein Chipwert zu finden. Börsenbeobachtern zufolge wurde dieses Segment für einen enttäuschenden Quartalsausblick der südkoreanischen SK Hynix in Sippenhaft genommen. Der Branchenzyklus scheine nur langsam an Schwung zu gewinnen, was auf die Investitionsbereitschaft drücken könnte, hiesst es im Handel. Mit Comet (-2,6%) war zudem ein Chipwert aus dem breiten Markt ebenfalls klar unter Druck.

Die relativ deutlichen Verluste von Sonova (-1,2%) wurden derweil mit den starken Gewinnen vom Vortag in Zusammenhang gebracht. Fundamentale News dazu gab es jedenfalls nicht. Mit Alcon (-0,5%) und Straumann (-0,1%) waren auch andere Gesundheitswerte wenig gefragt. Bei Givaudan (-0,1%) herrschte am Tag vor den Zahlen ebenfalls Ruhe.

Etwas mehr News gab es auf den hinteren Rängen. Huber+Suhner (+1,0%) und Galenica (+0,6%) etwa legten nach Umsatzzahlen an Wert zu. Autoneum (-1,6%) gaben dagegen nach. Der Autozulieferer spürt die Flaute in der Automobilindustrie und hat mit den Umsatzahlen und dem organischen Wachstum 2024 die Erwartungen leicht verfehlt. Auch Schlatter (-1,8%) und MCH (-5,0%) wurden nach News zum Geschäftsgang verkauft.

Weiter unter Druck standen derweil die Aktien von Barry Callebaut (-2,6%). Mehrere Banken haben nach den enttäuschenden Zahlen und dem gesenkten Mengausblick vom Vortag die Kursziele und Empfehlungen gesenkt. Am Vortag war der Titel schon um 8 Prozent gefallen. Bei Doc Morris (+6,5%) war von grösseren Deckungskäufen seitens ausländischer Leerverkäufer die Rede. (awp/mc/ps)

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