Devisen: Euro legt zum Dollar auf über 1,05 und zum Franken auf über 0,95 zu

Devisen: Euro legt zum Dollar auf über 1,05 und zum Franken auf über 0,95 zu
(Photo by Ibrahim Boran on Unsplash)

Zürich – Der Euro hat am Freitagmorgen seinen Aufwärtstrend fortgesetzt und zum US-Dollar und Schweizer Franken deutlich zugelegt. Am Markt ist von einer Erholungsbewegung die Rede. Nachdem die Gemeinschaftswährung noch im Herbst 2024 über 1,10 Dollar gehandelt worden war, ist der Kurs seitdem bis fast auf 1,02 eingebrochen. Aktuell kostet der Euro 1,0492 Dollar nach 1,0457 am Morgen bzw. 1,0421 am Donnerstagabend.

Auch zum Franken ist der Euro gestiegen, nämlich auf 0,9494 von 0,9445 im Frühhandel. Kurzzeitig stand der Euro gar über 95 Rappen und damit so hoch wie seit September nicht mehr. Derweil wird das Währungspaar Dollar/Franken wenig verändert zu 0,9048 nach 0,9045 gehandelt.

Der Euro hatte sich seit dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl abgeschwächt. Der Druck auf den Euro resultierte vor allem aus Zolldrohungen Trumps gegen andere Länder. Diese weckten Befürchtungen, dass die Inflation wieder anziehen könnte. Das könnte die US-Notenbank Fed dann eventuell zwingen, ihren Zinssenkungskurs aufzugeben und den Leitzins perspektivisch sogar anzuheben.

Bisher blieb es aber bei den Zolldrohungen, auch nach der Amtseinführung von Trump zu Beginn dieser Woche. Experten sind uneins, ob die Drohungen überwiegend Verhandlungstaktik oder in ihrem Umfang ernst gemeint sind. Gleichwohl liessen die Inflationssorgen leicht nach.

Zusätzlichen Auftrieb für den Euro gibt es von der Konjunktur. So hat sich die Unternehmensstimmung im Euroraum im Januar überraschend deutlich verbessert. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex stieg um 0,6 Punkte auf 50,2 Punkte. Ökonomen hatten im Schnitt nur mit einem Anstieg auf 49,7 Punkte gerechnet. Der Gesamtindikator steigt so knapp über die Expansionsschwelle von 50 Punkten. Es wird also ein Anstieg der wirtschaftlichen Aktivität signalisiert.

Am Nachmittag werden auch aus den USA Einkaufsmanagerdaten veröffentlicht. Allerdings dürften die Marktteilnehmer den Fokus wohl bereits auch auf die Zinsbeschlüsse der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche richten, heisst es am Markt. (awp/mc/pg)

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