Scanvio erhält 150’000 Franken zur Demokratisierung der Expertensonographie

Scanvio erhält 150’000 Franken zur Demokratisierung der Expertensonographie
Dr. Stefan Tuchschmid, CEO Scanvio (Bild: Scanvio, Moneycab)

Zürich – Das ETH-Spin-off Scanvio, das eine nicht-invasive Methode zur Endometriose-Diagnose entwickelt, hat 150’000 Franken von Venture Kick erhalten. Die Finanzierung dient der Weiterentwicklung der KI-gestützten Ultraschalllösung, um Diagnoseverzögerungen zu reduzieren.

Endometriose betrifft weltweit etwa 10% der Frauen und verursacht chronische Schmerzen, starke Blutungen und unerklärliche Unfruchtbarkeit. Die wirtschaftlichen Folgen belaufen sich auf durchschnittlich 12’970 Dollar pro Patientin – bedingt durch Gesundheitskosten und Arbeitsausfälle. Trotz der Häufigkeit bleibt die Diagnose schwierig. Standard-Ultraschallbilder erfassen die Erkrankung oft nicht zuverlässig, und die derzeitige diagnostische Referenzmethode – die laparoskopische Chirurgie – ist invasiv, teuer und erfolgt meist erst nach jahrelangen Beschwerden. Die durchschnittliche Diagnoseverzögerung beträgt acht bis zwölf Jahre, was die Behandlung erschwert, und das Leiden der Patientinnen verlängert.

KI-gestützte Software liefert in Echtzeit präzise Anleitungen

Scanvio Assist™ ermöglicht Gynäkologen, Endometriose bereits während einer routinemässigen transvaginalen Sonographie zu erkennen. Die KI-gestützte Software liefert in Echtzeit präzise Anleitungen und verkürzt den Diagnoseprozess erheblich. So können Ärzte, unabhängig von ihrer Erfahrung, Endometriose sicher diagnostizieren – ohne invasive Eingriffe.

Der globale Markt für Ultraschallgeräte wird bis 2030 auf 13,1 Milliarden Dollar geschätzt, wobei rund 20% auf die Gynäkologie entfallen. Der Bereich KI-gestützter Ultraschall wächst dynamisch, und Scanvio will sich einen bedeutenden Marktanteil sichern. Das Unternehmen bietet eine Lösung, die Gynäkologen mit minimaler Schulung eine präzise Diagnostik ermöglicht. Zu den Hauptzielgruppen gehören Gynäkologen, Sonographen und Hersteller von Ultraschallgeräten, die KI-gestützte Diagnoselösungen integrieren möchten. Langfristig plant Scanvio eine Expansion in die Geburtshilfe, Urologie und Kardiologie.

Die ersten fünf Scanvio Assist™ Systeme sollen in Schweizer Kliniken installiert werden

Die 150’000 Franken Venture Kick-Finanzierung werden für die Weiterentwicklung des Produkts, die Optimierung der KI-Modelle mit zusätzlichen Ultraschalldaten sowie die Vorbereitung der CE-Kennzeichnung und FDA-Zulassung eingesetzt. Zudem sollen die ersten fünf Scanvio Assist Systeme in Schweizer Kliniken installiert werden.

CTO Dr. Fabian Laumer entwickelte während seiner Promotion an der ETH Zürich Ultraschallalgorithmen, um fortschrittliche Diagnostik für eine breite Anwenderschaft zugänglich zu machen. CMO Prof. Michael Bajka steuert seine Expertise in Gynäkologie und Geburtshilfe in die medizinischen Anwendungen von Scanvio bei. Das Gründerteam bestehend aus CEO Dr. Stefan Tuchschmid, Julian Metzler, Gabriel Fringeli und Prof. Dr. Joachim Buhmann – vereint Kompetenzen aus KI, Medizin und Wirtschaft, um innovative Technologien in die gynäkologische Praxis zu bringen.

„Venture Kick war ein entscheidender Partner auf unserem Weg. Der strukturierte Prozess und die straffen Zeitvorgaben haben uns geholfen, unsere Strategie zu schärfen, unser Wertangebot klarer zu definieren und frühzeitig mit Kunden in Kontakt zu treten“, sagt CEO Stefan Tuchschmid. „Der Gewinn des 150’000 Franken Venture Kick Awards ist mehr als nur eine finanzielle Unterstützung – er bestätigt unsere Vision, Expertensonographie für eine breite Anwenderschaft zugänglich zu machen.“ (Venture Kick/mc/hfu)


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